Die Aufsätze dieses Bandes erschienen zuerst als Artikel in der Wochenzeitung "Die Zeit". Internationale Autoren diskutieren darin den Zustand der liberalen Demokratie an der Jahrtausendwende. Die Verfasser verbindet dabei eine allgemeine Skepsis gegenüber neoliberalen Entwicklungen. "Die Herausforderungen der Demokratie [...] sind allein mit neoliberalen Konzepten oder eingeübten [sic] Regierungshandeln nicht zu bewältigen." (13) Fertige Konzepte, wie die demokratischen Staaten mit den Herausforderungen der Demokratie umgehen sollten, haben die Autoren nicht zu bieten. Der durchweg hohen Qualität der sehr lesenswerten Beiträge tut dies jedoch keinen Abbruch. Inhalt: Francis Fukuyama: Ich oder die Gemeinschaft. Zwischen Globalisierung und Individualismus (19-26); Zygmunt Bauman: Die Demokratie zwischen den Fronten. Wie die Veröffentlichung des Privaten den politischen Raum zerstört (27-33); Ulrich Beck: Die postnationale Gesellschaft und ihre Feinde. Globalisierung, Politikverlust und die neue Beliebigkeit der "Warum-nicht-Gesellschaft" bedrohen die Freiheit (35-50); Alain Touraine: Lob auf die Zivilgesellschaft. Von Außen ist die Demokratie durch die Globalisierung, von innen durch die geistige Leere des Individualismus bedroht (51-57); Claus Offe: Wenn das Vertrauen fehlt. Demokratisierung ist nicht genug: Warum die Institutionen vor allem das politische Misstrauen der Staatsbürger entkräften müssen (59-66); Jean-Marie Guéhenno: Die neue Machtfrage. Wie die Demokratie auf die Globalisierung reagieren kann (67-75); Avishai Margalit: Kann es eine gerechte Weltgesellschaft geben? Skeptische Anmerkungen zu einer großen Utopie (77-83); David Held: Die Rückkehr der Politik. Die wachsende Ungleichheit ist ein Angriff auf die politische Freiheit aller Bürger (85-94); Günter Grass / Pierre Bourdieu im Gespräch: Zivilisiert den Kapitalismus (95-110).