Mit dem seit Mitte der 70er-Jahre wahrgenommenen Wertewandel sind Entwicklungen angesprochen, die gemeinhin mit Individualisierung und Pluralisierung bezeichnet werden: Lebensstile und Wertorientierungen haben sich verändert und vermehrt. Vor diesem Hintergrund steht die politische Bildung vor der Aufgabe, "die Menschen zu befähigen, Pluralität zu ertragen" (IX). Der aus den "Beutelsbacher Gesprächen" hervorgegangene Band fragt mit insgesamt 24 Beiträgen u. a. nach den demokratischen Grundwerten in der pluralistischen Gesellschaft sowie nach der Rolle des Staates, der Zivilgesellschaft und der politischen Bildung bei der Vermittlung von (Grund-)Werten. Aus dem Inhalt: A. Einleitung: Siegfried Schiele: Möglichkeiten und Grenzen der politischen Bildung bei der Vermittlung von Werten (1-15). B. Werte und Wertewandel: Martin Greiffenhagen / Sylvia Greiffenhagen: Wertewandel (16-29); Rudolph Speth / Ansgar Klein: Demokratische Grundwerte in der pluralisierten Gesellschaft. Zum Zusammenspiel von politischen Verfahren und bürgerschaftlichem Engagement (30-55); Ulrich Sarcinelli / Thomas Gensicke: Bürgergesellschaft und Freiwilligenengagement in Deutschland. Demokratietheoretische und empirische Aspekte zum Wandel von Wertorientierungen der modernen Gesellschaft (56-70); Wilfried Gerhard: Wie belastbar sind pluralistische Gesellschaften? - Sieben Thesen zur Sinn- und Identitätskrise der Gegenwart (71-86); Frank Hörnlein: Grundwerte für Europa? (87-96); Stephan Schlensog: Weltfrieden - Weltreligionen - Weltethos. Das Projekt Weltethos als religiöse und politische Herausforderung (97-107). C. Werte, Schule und Bildung: Bernhard Sutor: Zwischen moralischer Gesinnung und politischer Urteilskraft - Ethik als Dimension politischer Bildung (108-120); Gerd Hepp: Wertewandel - eine Herausforderung für die politische Bildung (121-135); Peter Massing: Werterziehung und Schulsystem (163-183). D. Werte im Politikunterricht: Gotthard Breit: Grundwerte im Politikunterricht (218-248); Gerhard Himmelmann: Integration durch Wertebildung oder durch Einübung von demokratischen Verhaltensweisen? Ein Beitrag zum Konzept "Demokratie-Lernen" (249-262). E. Beispiele aus der Praxis.