Mehr Partizipation wagen: Wie der Bundesfreiwilligendienst die Demokratie stärkt
Menschen mit geringem Einkommen gehen seltener zur Wahl und engagieren sich kaum politisch. Um diesem demokratietheoretischen Problem entgegenzuwirken, plädiert Philipp Legrand für eine Stärkung des Bundesfreiwilligendienstes. Studien zeigten, dass Bundesfreiwillige stärker politisch engagiert seien und über ein ausgeprägtes demokratisches Bewusstsein verfügten. Besonders wichtig sei, dass bei ihnen der sozioökonomische Status in keinem Zusammenhang mit dem eigenen Engagement stehe. Eine Stärkung solcher Programme müsse daher als Dienst an der Demokratie verstanden werden.
„Antiparlamentarismus und groteskes Freiheitsverständnis“: Matthias Lemke über die Ideologie der Reichsbürger*innen und Gefahren für die parlamentarische Demokratie
... die den Bundestag mit Waffengewalt stürmen wollte, um so die parlamentarische Demokratie in Deutschland zu stürzen. Im Interview spricht Matthias Lemke, Experte für Ausnahmezustand und politischen Extremismus ......Folge 17: „Politikwissenschaft als Partnerin der Demokratie“: Leben und Wirken von Eberhard Schütt-Wetschky
... und Demokratie, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum begeht. Zu diesem feierlichen Anlass wurden Wegbegleiter und Assoziierte der Stiftung und ihrer Einrichtungen vor das Mikrofron gebeten, u ......Christian Lammert, Boris Vormann: Das Versprechen der Gleichheit. Legitimation und die Grenzen der Demokratie
Das Versprechen der Gleichheit. Legitimation und die Grenzen der Demokratie
Frankfurt am Main, Campus Verlag 2022
Rezensent Thomas Mirbach hält das Buch „Das Versprechen der Gleichheit“ von Christian Lammert und Boris Vormann für eine „sehr anregende Studie“ zum Thema „Krise der Demokratie“. Sowohl der konzeptionelle Ansatz – auf spezifische Verschränkungen des gesellschaftlichen ‚Innen’ und ‚Außen’ zu achten – als auch die Destruktion des egalitären und anti-kolonialen Gründungsmythos der US-amerikanischen Demokratie seien Stärken dieser Publikation, schreibt Mirbach. Ebenso hervorzuheben sei die Integration rassismus- und diskriminierungskritischer Perspektiven in die Analyse des gesellschaftlichen ‚Wir’ als Basis von Gleichheitsversprechen.
Yascha Mounk: Das große Experiment. Wie Diversität die Demokratie bedroht und bereichert
... viel „bunt“ verträgt eine Demokratie? Wie viel Migration verträgt ein auf dem Nationalstaat basierender Sozialstaat? Wie viel symbolische Gerechtigkeit ist im Alltag zumutbar? Diese Fragen beschäftigen ......Fabio Wolkenstein: Die dunkle Seite der Christdemokratie. Geschichte einer autoritären Versuchung
Die dunkle Seite der Christdemokratie
München, C.H.Beck Verlag 2022
Fabio Wolkenstein schreibt hier über die Christdemokratie und ihr Verhältnis zu Demokratie und Rechtsstaat sowie zu den konservativen und rechten Rändern der Gesellschaft. Inhaltlich reicht der zeitliche Bogen dabei vom politischen Katholizismus des 19. und 20. Jahrhunderts mit seinem Konservatismus bis zum Fidesz und der EVP im heutigen EU-Parlament. Christdemokratie in West- und Osteuropa differiere merklich. Ihm gelinge, so unser Rezensent Rainer Lisowski, eine aufschlussreiche Untersuchung zur vielschichtigen Historie christdemokratischer Parteien und ihrer Diskrepanzen in Europa.
Thomas Mirow (Hrsg.): Demokratie in Bedrängnis: Warum wir jetzt gefragt sind. Berichte zur Lage der Nation
... in denen sich moderne Demokratien bewegen. Unter dem Titel „Demokratie in Bedrängnis: Warum wir jetzt gefragt sind“ formulieren neun Autor*innen konkrete Ideen, wie die liberale Demokratie (wieder) zu ......Annika Brockschmidt: Amerikas Gotteskrieger. Wie die Religiöse Rechte die Demokratie gefährdet
Hamburg, Rowohlt Verlag 2021
Annika Brockschmidt porträtiert die Religiöse Rechte in den USA – ein Sammelbecken, das extreme politische Rechte, christliche Evangelikale und wirtschaftsliberale Kräfte umfasse, so Rezensent Volker Stümke. Sie verbinde die Überzeugung von der „White Supremacy“. Deren Protagonist*innen, Organisationen (vom Ku-Klux-Klan bis zur Tea-Party-Bewegung) und Argumente werden vorgestellt. Es handele sich um eine politische, keine rein religiöse Bewegung, die einen christlichen Nationalismus vertrete. Für die Autorin sei der Sturm auf das Kapitol als Reaktion auf die Wahlniederlage Donald Trumps keine Überraschung gewesen.
Parlamente und Parteiendemokratien unter Druck
Parlamente und Parteiendemokratien unter Druck Repräsentation und Parlamentarismus In fast allen europäischen Ländern hat sich in den zurückliegenden ......Autokratie vs. Demokratie: Das Wiederaufkommen der Systemkonkurrenz
Autokratie vs. Demokratie: Das Wiederaufkommen der Systemkonkurrenz Demokratie und Frieden Die repräsentativen Demokratien stehen heute einer wachsenden ......Yascha Mounk: Der Zerfall der Demokratie. Wie der Populismus den Rechtsstaat bedroht
München, Droemer Knaur 2019
Während die Demokratie früher weitgehend stabil gewesen sei, erlebten wir derzeit eine „Ära der Instabilität“, schreibt der Politikwissenschaftler Yascha Mounk in seinem Buch „Der Zerfall der Demokratie“, das Tamara Ehs rezensiert hat. Es gelte sie krisenfest zu machen, „etwas gegen die strukturellen Antriebskräfte des Populismus“ zu unternehmen. Als „Gegenmittel“ empfehle Mounk einen „inklusiven Patriotismus“, eine reformierte Steuerpolitik, um „grundlegende Elemente des Wohlfahrtsstaates“ wieder einführen zu können, sowie die Stärkung der politischen Bildung, denn sie sei ein „Bollwerk gegen autoritäre Versuchung“.
Ellen Bos / Astrid Lorenz (Hrsg.): Das politische System Ungarns. Nationale Demokratieentwicklung, Orbán und die EU
... Überblick über das politische System Ungarns gelungen, „dessen Lektüre nur zu empfehlen ist“, so Leunig. (ste) Eine Rezension von Sven Leunig Ungarn ist, nicht zuletzt aufgrund der demokratietheoretisc ......Jahrbuch „Extremismus & Demokratie" 2019 und 2020. Bewährtes Forum der vergleichenden Extremismusforschung
Rezensent Thomas Mirbach widmet sich zwei Ausgaben des Jahrbuches „Extremismus & Demokratie". Für die des Jahres 2019 werde angesichts des Inkrafttretens der Weimarer Reichsverfassung ein vergleichender Blick auf die erste und zweite deutsche Demokratie geworfen und gefragt, inwieweit Strukturschwächen der Verfassung zum Zusammenbruch der Republik geführt haben. Bei den Analysen des Bandes für das Jahr 2020 dominierten Partialstudien. Zwar stellten die Jahrbücher ein bewährtes Forum für die vergleichende Extremismusforschung dar, doch sollten sie, so Mirbach, stärker für neuere sozialwissenschaftliche Konzepte geöffnet werden. (ste)
Strukturprobleme der deutschen Demokratie. Ein Gespräch zwischen Roland Lhotta und Frank Decker
... Demokratie stecke in einer Krise, ist daher schnell bei der Hand. Aber trifft diese Diagnose tatsächlich zu? Wir haben die Bundestagswahl und die Regierungsbildung zum Anlass genommen, um mit Frank Decker ......Matthias Kleffner / Heike Meisner (Hrsg.): Fehlender Mindestabstand. Die Coronakrise und die Netzwerke der Demokratiefeinde
Fehlender Mindestabstand. Die Coronakrise und die Netzwerke der Demokratiefeinde
Freiburg i. B., Herder 2021
„Ökolatschen neben Springerstiefeln“, so beschreibt Josef Schuster im Vorwort zu „Fehlender Mindestabstand“ die eigentümliche soziale und politische Zusammensetzung der gegen die Corona-Schutzmaßnahmen Demonstrierenden. Gerade weil die radikalen Gegner*innen der Corona-Maßnahmen so heterogen sind, versucht der von Heike Kleffner und Matthias Meisner herausgegebene Sammelband ihre Organisationsformen, Überzeugungen und Feindbilder näher zu beleuchten. Aus Sicht unseres Rezensenten Vincent Wolff ist dabei ein „spannendes Zeitzeugen-Dokument“ herausgekommen, dem es aber an innerem Zusammenhalt mangele.
Michael Koß: Demokratie ohne Mehrheit? Die Volksparteien von gestern und der Parlamentarismus von morgen
Demokratie ohne Mehrheit? Die Volksparteien von gestern und der Parlamentarismus von morgen
München, dtv 2021
In „Demokratie ohne Mehrheit?“ plädiert Michael Koß für mehr Offenheit gegenüber der Bildung einer Minderheitsregierung, auch auf Bundesebene. Hiermit legt er einen wichtigen Debattenbeitrag zum richtigen Zeitpunkt vor, applaudiert unser Rezensent Sven Jochem. Dennoch kritisiert er an Koß‘ Argumentation, dass sie sich zu stark auf eine vermutete gesellschaftliche Spaltung stütze und die Unterschiede zwischen den skandinavischen Demokratien und ihrer langen Erfahrung mit Minderheitsregierungen einerseits sowie den politischen Systemen der deutschsprachigen Länder andererseits vernachlässige.
Hans Hermann Linscheid: Das politische System der Türkei unter dem Einfluss der AKP. Autoritäre Mehrheits- oder pluralistische Konsensdemokratie?
... Rainer Lisowski. Zu diesem Ergebnis sei Linscheid unter Zugrundelegung der von Arend Lijphart entwickelten Indikatoren für die Typisierung von Demokratien gelangt. Spaltungen prägten das Land, wie zum ......Roger de Weck: Die Kraft der Demokratie – Eine Antwort auf die autoritären Reaktionäre
Die Kraft der Demokratie – Eine Antwort auf die autoritären Reaktionäre
Berlin, Suhrkamp 2020
Mit seinem Buch Die Kraft der Demokratie ist Roger De Weck ein gut lesbarer Beitrag zur gegenwärtigen Debatte über den Zustand der liberalen Demokratie gelungen, findet unsere Rezensentin Frauke Schröder. Das Buch des ehemaligen Chefredakteurs der Zeit zeigt in Schröders Augen überzeugend die Widersprüche in der Argumentation der Neuen Rechten auf, arbeitet schlüssig die aktuellen Schwächen, aber auch die Stärken der Demokratie heraus und weist eine Richtung für ihre Weiterentwicklung. An manchen Stellen allerdings wünscht sich die Rezensentin mehr Tiefgang.
Adam Przeworski: Krisen der Demokratie
Krisen der Demokratie
Berlin, Suhrkamp Verlag 2020
Aus dem Englischen von Stephan Gebauer
Was gegenwärtig als Krise der Demokratie diskutiert werde, habe „‚tiefe ökonomische und gesellschaftliche Wurzeln‘“, heißt es in der Studie des Politikwissenschaftlers Adam Przeworski. Dazu zähle der Autor einerseits, wie Rezensent Thomas Mirbach ausführt, die steigende ökonomische Ungleichheit, verstärkt durch die abnehmende Bedeutung der Gewerkschaften, und die Deregulierung der Finanzmärkte. Andererseits sehe Przeworski auf der institutionellen Ebene die Erosion der traditionellen Parteiensysteme und das Erstarken von nationalistischen Parteien als dramatische Entwicklungen an. Gefährdet seien Demokratien auch durch eine graduelle Dekonsolidierung ihrer Institutionen und Normen.