Seit Jahrzehnten wird die politikwissenschaftliche These des „demokratischen Friedens“, wonach Demokratien keine Kriege gegeneinander führen, als einziges Gesetz der Internationalen Beziehungen gehandelt. Jorg Kustermans bemüht sich um eine Neuinterpretation des Befundes und betont vor dem Hintergrund einer hermeneutischen Rekonstruktion vom mittelalterlichen über den modernen bis zum demokratischen Friedensverständnis die Bedeutung der gesellschaftlich verankerten Praxis, Frieden konkret zu denken und auszuüben. Unser Rezensent David Niebauer sieht darin wichtige Impulse für friedenspolitische Debatten, kritisiert allerdings die mangelnde empirische Anwendung sowie die fehlende Einbettung in die Forschung zum „demokratischen Krieg“ als Schattenseite des besprochenen Phänomens.