Politikwiss. Diss. Bern; Gutachter: J. Garamvölgyi, C. Graf. - Trotz ihres neutralen Status und obwohl sie die Hallstein-Doktrin zu keinem Zeitpunkt anerkannte, nahm die Schweiz während des gesamten Untersuchungszeitraums dieser Studie Rücksicht auf Bonner Empfindlichkeiten und fügte sich in die bundesdeutsche Politik der Nichtanerkennung der DDR. Die Autorin untersucht die Beziehungsmuster, die sich zwischen der Schweiz und der DDR unterhalb der Ebene der Anerkennung entwickelten. Ihr Interesse gilt dabei einerseits den Handlungsspielräumen, die das internationale System beiden Ländern bot und der konkreten Ausprägung der staatlichen Kontakte andererseits. Die Schweiz hatte erheblich größere Möglichkeiten der Politikgestaltung als die fest in das Koordinatensystem der Ost-West-Konfrontation eingebundene DDR. Sie nutzte diese aber nicht aus, um die Handelsbeziehungen zur Bundesrepublik nicht zu gefährden. Die Studie basiert auf Archivrecherchen in Deutschland und der Schweiz, wobei die Aktensperrfristen besonders in der Bundesrepublik die Materialsuche teilweise erschwerten. Inhaltsübersicht: 1. Betrachtungen zur Außenpolitik der Schweiz und der DDR; 2. Die schweizerischen Beziehungen zur SBZ (1945-1949); 3. Schweizerische Entschädigungswünsche vor dem Hintergrund diplomatischer Nichtanerkennung der DDR (1949-1952); 4. De-facto-Beziehungen zwischen der Schweiz und der DDR (1953-1967); 5. "Es geht bei alledem nicht um die schönen Augen oder den Bart Ulbrichts": Handelsmissionen oder die Kraft des Faktischen (1968-1972).