Fünfzig Jahre nach dem Abwurf der ersten Atombomben über Hiroshima und Nagasaki veranstaltete die Ranke-Gesellschaft 1995 eine Tagung, für welche die in diesem gleichnamigen Band veröffentlichten Beiträge entstanden sind. Ihr gemeinsamer Anspruch ist es, die Geschichte des "nuklearen Zeitalters" im Rückblick zu reflektieren. Das Spektrum der Ansätze reicht dabei von der Erörterung macht- und kriegspolitischer Aspekte des ersten Atomwaffeneinsatzes über die Auseinandersetzung mit der Atomwaffen(nicht)verbreitungspolitik während des "Kalten Krieges" und nach seinem Ende bis hin zur Frage nach der Prägung der öffentlichen Diskurse und Kulturen durch die militärische und zivile Nutzung der Nukleartechnologie. Inhalt: Michael Salewski: Energie, Macht und Politik: Realitäten und Visionen im 19. und 20. Jahrhundert (10-22); Thomas Stamm-Kuhlmann: Die Internationale der Atomforscher und der Weg zur Kettenreaktion 1874-1942 (23-40); Heinrich Bodensiek: Die Atombombe in der Kriegspropaganda. Presseberichte über Massenvernichtungswaffen 1941 und 1944 (41-77); Ilona Stölken-Fitschen: Die Enola Gay in Washington oder Zensierte Geschichte. Zum 50. Jahrestag der ersten Atombombe (78-90); Wilfried von Bredow: Der Atomdiskurs im Kalten Krieg (1945-1962) (91-101); Jörg Brechtefeld: Die Proliferationspolitik der USA. Die USA und die Sperrverträge (102-121); Matthias Dembinski: Die Schwellenländer (122-149); Thomas Koszinowski: Die israelische Atombombe und ihre Bedeutung für die nahöstliche Politik (150-162); Ulrike Schumacher: Die südafrikanische Nuklearwaffenpolitik (163-173); Wolfram Wette: Von der Anti-Atombewegung zur Friedensbewegung (1958-1984) (174-187); Ulrich Krökel: "Bombe und Kultur". Künstlerische Reflexionen über die Atombombe von Hiroshima bis Cernobyl (188-216); Hermann Schmitz: Die ethische Bedeutung der Atombombe (217-225); Rolf Tzschaschel: Atomkriege in der Science-Fiction (226-251); Werner Kaltefleiter: Nukleare Waffen. Abschreckung und Friedenssicherung (252-257).