Diss. HU Berlin Philosoph. Fakultät; Gutachter: L. Herbst, A. Winkler. - Bereits gut ein Jahr nach ihrer Gründung sollte die Nationale Volksarmee (NVA) infolge des Inkrafttretens einer neuen Instruktion verstärkt in den Dienst der Partei gestellt werden; daraufhin erfolgten u. a. verschiedene organisatorische Umstrukturierungen. Damit war es für die NVA-Führungsspitzen unmöglich geworden, rein fachliche bzw. militärische Fragen eigenständig zu entscheiden. Die Arbeit untersucht die Art und die Bestimmungsfaktoren der politischen Einflussnahme genauer, beschreibt die Reaktionen der Militärs und analysiert insbesondere die Konsequenzen dieser Einflussnahme. Dabei, so will der Autor zeigen, lösten diese Eingriffe in die militärische Autonomie viele Konflikte aus und hatten Konsequenzen für die Effizienz und die Leistungsfähigkeit der Armee, die erst aufgrund der gelockerten politischen Einflussnahme nach dem Mauerbau verbessert werden konnte. Inhaltsübersicht: I. Die Entstehung militärischer Strukturen in der DDR vor Gründung der NVA 1948-1956; II. Die Armee im Staat der SED; III. Politische Zuverlässigkeit und militärische Effizienz: Die Militärpolitik der SED 1956-1961; IV. Die Organisation der politischen Durchdringung der NVA 1956-1961; V. Die militärpolitische Orientierung der SED an der UdSSR und der VR China; VI. Die Reaktion des Offizierskorps auf die politische Durchdringung der NVA 1956-1961; VII. Die Professionalisierung des Militärs 1961-1965; VIII. Organisatorische Veränderungen im Verhältnis zwischen SED und NVA 1961-1965.