In der Frage des Krieges gegen den Irak präsentierte sich die Europäische Union heillos zerstritten. Damit scheint das Ziel einer gemeinsamen und kohärenten europäischen Außenpolitik, gerade in Krisensituationen, in weite Ferne gerückt zu sein. Vor diesem Hintergrund suchen die Autorinnen und Autoren „Chancen und Hindernisse auf dem Weg zu einer gemeinsamen europäischen Außenpolitik, die wir als notwendig erachten, deutlich zu machen“ (1). In einem ersten Schritt werden dazu aus empirischer Perspektive die Gemeinsamkeiten und Eigenheiten der mitgliedstaatlichen Außenpolitiken diskutiert und dann wird in einem zweiten Schritt die innere Bereitschaft der EU-Mitglieder untersucht, am Prozess der Europäisierung der Außenpolitik teilzunehmen. Diese als „nationale Identität“ gefasste Variable wird mittels der Analyse historischer Diskurse zur Außenpolitik identifiziert. Damit ordnet sich der Band einerseits in den größeren Themenkomplex der Analyse nationaler Außenpolitiken sowie andererseits in jenen der konstruktivistisch inspirierten Identitätsforschung ein.