Mit dieser Ausgabe des Jahrbuchs legen die Herausgeber, die an der Fachhochschule der Bundespolizei lehren, erneut einen umfangreichen Sammelband vor, der insgesamt 47 Beiträge enthält. Zu den üblichen Themenkomplexen (Extremismus/Radikalismus; Öffentliche Sicherheit in Deutschland; Europäische Sicherheitsarchitektur; Internationale Sicherheit) wurden mit „Theorie der Sicherheit und Methoden der Analyse“ und „Wehrhafte Demokratie“ zwei weitere Schwerpunkte aufgenommen. Theoretische Reflexionen des Begriffes Sicherheit stehen neben einem Artikel über das Phänomen der rechtsradikalen Hip-Hop-Musik, Beiträge über Formen und Ideologie des Islamismus neben Erörterungen über Rolle und Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes zu Grundrechten sowie demokratie- und sicherheitspolitischen Fragen. Dennoch wirkt die Auswahl nicht beliebig, sie ist so ausdifferenziert wie das Themenfeld. Dies spiegelt sich auch in der unterschiedlichen Perspektivwahl wider: Geht es manchen Autoren um die Beschreibung von Gefährdungen der öffentlichen Sicherheit durch Phänomene wie islamistischen Terrorismus und politischen Radikalismus, diskutieren andere kritisch Auswirkungen und Folgen staatlicher Repressions- und sicherheitspolitischer Präventionspolitik auf die Grund- und Freiheitsrechte. Positiv fällt auch die Heterogenität der im Jahrbuch vertretenen Positionen auf. Es wird nicht versucht, eine wissenschaftliche Theorie, einen methodischen Ansatz oder eine politische Positionierung hegemonial durchzusetzen. Spätestens mit der nun vorliegenden vierten Ausgabe dürfte sich das JBÖS als wichtiges politik- und rechtswissenschaftliches Forum zur Erörterung demokratiepolitischer und sicherheitsrelevanter Fragen etabliert haben.