Die Studie sieht die neuzeitliche politische Philosophie in der Rechtsmetaphysik Kants kulminieren und untersucht nun ihrerseits die Bedeutung des Rechts im Tableau des modernen politischen Denkens an dessen Beispiel. May legt den Fokus auf die juridische bzw. rechtslogische Rekonstruktion von Kants Naturzustandstheorem, insbesondere insofern sich darauf der status civilis der kantischen Rechtslehre gründe. Dafür bemüht er in den ersten beiden Kapiteln Hobbes als doppeltes Vorbild, dem Kant wissenschaftsmethodisch (mos geometricus) und inhaltlich (status naturalis) verpflichtet bleibe. Hier findet sich allerdings kaum etwas, was sich nicht auch jeder guten Hobbes-Einführung entnehmen ließe. Dem zentralen dritten Kapitel folgen dann, weitgehend unverbunden mit der vorangegangenen Argumentation, noch zwei weitere. Zunächst wird im vierten unter dem Rubrum der Unterscheidung von respublica noumenon und respublica phaenomenon Kants kritisches Staatsrecht, seine "nähere Bestimmung des Gesellschaftsvertrages" (106, auch hier kaum Neues) und der kontrastive Bezug zu Rousseau entwickelt - Letzteres übrigens trotz des Symmetrie suggerierenden Buchtitels nur am Rande. Das fünfte Kapitel beschließt den Band mit Überlegungen zu Kants Ablehnung des Widerstandsrechts und seiner Theorie der Reform als Modus staatlicher Politik.