Der Autor bietet eine umfassende Beschreibung und Analyse des Lebens und Werkes Webers. Dabei unternimmt er den Versuch, Weber in einen geistigen, historischen Kontext zu stellen, weshalb er ihn auch in Verbindung mit seinen geistigen "Wahlverwandtschaften" (XV) betrachtet. Sukale verdeutlicht insbesondere, dass Weber nicht nur Soziologe war, sondern sich vielmehr zwischen einer Vielzahl von wissenschaftlichen Disziplinen bewegte. Die leicht verständliche Sprache und der Rückgriff auf Zitate aus Webers Werken, aber auch aus Briefen und wörtlichen Nachschriften von Gesprächen lockern den Text auf und machen ihn anschaulich. Alle Kapitel sind zudem gesondert lesbar. Auf diese Weise wird dem Leser ein interessanter Einblick in Webers Leben und Wirken ermöglicht. Inhalt: I. Einleitung: Das Leben; Das Werk; Die Zeitgenossen; Weber und Weberinterpreten; Sinn, Wert und Macht; Das Rationale und das Irrationale; Leidenschaft und Disziplin; Aufbau und Anspruch, Methode und Quellen. II. Geschichte, Politik und Recht: Kindheit und Jugend; Der junge Weber und das Christentum; Europa und die Universalgeschichte: Gibbon, Ranke und Buckle; Preußen und das Zweite Reich: Treitschke; Wirtschaft und Recht: Die Dissertation; Der junge Max Weber und die Frauen; Heirat; Eine merkwürdige Beziehungslist. III. Agrargeschichte und Agrarpolitik: Theodor Mommsen und Max Webers Habilitationsschrift; Der Untergang der antiken Kultur; Die ostelbischen Landarbeiter; Der Agrarstaat und die Revolution: Rußland; Auf dem ersten Höhepunkt. IV. Vom Chaos zur Erkenntnis: Konflikt und Krankheit; Die deutsche historische Schule; Chaos und Erkenntnis; Naturwissenschaft und Soziawissenschaft; Gesetz und Geschichte; Idealtypische Begriffsbildung. V. Askese und Kapitalismus: Sombart und der moderne Kapitalismus; Die Protestantismusthese; Amerika; Kritik und Antikritik; Mönchtum und Askese; Letzte Formulierungen. VI. Technik, Form und Inhalt: Max Weber und die schönen Künste: Der Privatgelehrte; Architektur und Malerei; Theater und Literatur; Rationalisierung und Musik. VII. Wirtschaft und Ordnung: Zur Ökonomie der Antike; Weber und Marx; Weber und der Sozialismus; Interesse und Ordnung: Von der Hausgemeinschaft zum Recht; Eine befremdliche Finte; Die Grundkategorien des Wirtschaftens. VIII. Macht und Herrschaft: Die Stadt; Macht und Herrschaft; Nation und Macht: Weber contra Burckhardt; Herrschaft kraft Interessenlage; Gewalt und Prestige; Rationale Herrschaft: Verwaltung und Bürokratie; Die traditionale Herrschaft: vom Haustyrannen zum Ständestaat; Charismatische Herrschaft. IX. Begriff und Methode der Soziologie: Die deutsche Soziologie von Marx bis Weber; Verstehen, Deuten, Erklären und Werten; Die verstehende Soziologie; Zweck, Wert und Richtigkeit; Zweckrationalität und Wertrationalität; Der methodologische Individualismus; Über Webers Definitionen. X. Gemeinschaft und Gesellschaft: Die politische Gemeinschaft bei Platon und Aristoteles; Egoismus und Kampf bei Machiavelli und Hobbes; Gemeinschaft und Gesellschaft bei Tönnies; Gemeinschaftshandeln; Gesellschaftshandeln; Einverständnishandeln; Vom Handeln zur sozialen Beziehung; Anstalt und Verband. XI. Wert, Sinn und Rationalisierung: Späte Liebe; Weber und Nietzsche; Wert und Wertfreiheit; Glück und Leid; Zauberer, Priester und Propheten; Charisma und Disziplin; Kirche und Staat; Religion und Schichtung; Der Ursprung der Moral bei Weber, Durkheim und Nietzsche; Religion und Rationalisierung. XII. Leidenschaft und Augenmaß: Deutschland; Der Erste Weltkrieg; Wissenschaft und Politik als Beruf; Sinn und Fortschritt; Nachkriegszeit und Tod.