Interdisziplinäre Studien haben Konjunktur, und es ist erfreulich, daß sich auch Juristen diesem Problem stellen. Von seinem anderen Ansatzpunkt ist dieser Band zugleich auch ein impliziter Beitrag zur Liberalismus/Kommunitarismus-Debatte. In den Beiträgen steht das Spannungsfeld von staatlich bewachter Rechtsgleichheit und einer Vielfalt von nebeneinander bestehenden und sich entwickelnden Rechten im Mittelpunkt. Inhalt: Ernst-Joachim Lampe: Was ist Rechtspluralismus? (8-33); Rüdiger Schott: Rechtspluralismus und Rechtsgleichheit in den postkolonialen Staaten Afrikas (38-71); Manfred O. Hinz: Das Recht auf das eigene Recht. Rechtspluralismus und Rechtsgleichheit in Kanada (75-88); Thomas Würtenberger: Rechtspluralismus oder Rechtsetatismus? (92-107); Gerhard Robbers: Rechtspluralismus und staatliche Einheit in verfassungsrechtlicher Sicht (113-120); Felix Ermacora: Rechtspluralismus und universelle Menschenrechte (124-128); Gerhard Sprenger: Die Idee der Rechtsgleichheit (136-155); Hubert Hendrichs: Die Integration von Verschiedenartigkeit: Pluralismuspraxis in der lebenden Natur (160-173); Günter Dux: Gleichheit als normatives Postulat in industriellen Gesellschaften (177-187); Luuk de Ligt: Legal Pluralism in the early Roman Empire (192-208); August Nitschke: Rechtspluralismus und staatliche Einheit in Spätantike und Mittelalter (213-225); Otto Gerhard Oexle: Sonderrecht und Gruppenkultur im europäischen Mittelalter (230-244); Hans-Martin Pawlowski: Pluralistische Familienstrukturen (249-276); Franz Streng: Kultureller Pluralismus und Strafgleichheit (279-302); Manfred Rehbinder: Juristische Instrumente eines Staatsinterventionismus in pluralistischen Rechtsordnungen (306-320).