Geschichtswiss. Diss. Heidelberg; Erstgutachter: D. Junker. - Deutsche Amerikabilder, so die Grundannahme der Arbeit, "dienten (und dienen) seit Anfang des 20. Jahrhunderts dazu, Deutschlands Position in der Moderne zu bestimmen" (370). Die Ambivalenz dieser Haltung gilt selbst für das Dritte Reich, das zwar einerseits Amerika als Inkarnation von Liberalismus und "1789" verabscheute, andererseits aber fasziniert die Erfolge von Fordismus und Rationalisierung betrachtete. Der Autor untersucht akademische und publizistische Entwicklungen ebenso wie die Außenpolitik der Nazis, Wirtschaft wie Kultur, Propaganda wie die Einstellungen des Volkes. Vor allem mit der Fortdauer des Krieges wächst dabei anscheinend die Einsicht, daß der Nazi-Propaganda auch gegenüber den USA nicht mehr zu trauen sei als in anderen Bereichen. Gassert spannt mit dieser Arbeit einen großen Bogen, der auch für Politikwissenschaftler relevant ist. Inhaltsübersicht: I. Zwischen Krieg und Krise. Das deutsche Amerikabild vor 1933; II. Hitlers Amerika und das nationalsozialistische Amerikabild vor 1933; III. Medien und Multiplikatoren; IV. Amerikanismus im Dritten Reich; V. Ideologie und Propaganda. Das deutsche Amerikabild 1933-1937; VI. Außenpolitik und Propaganda. Das deutsche Amerikabild 1937-1941; VII. Volksmeinung und Propaganda. Das deutsche Amerikabild 1941-1945.