Habilitationsschrift Sozialwissenschaftliche Fakultät München; Gutachter: D. Herz, H. Ottmann, W. Vossenkuhl. - In drei Teilen, die die Titel "Freiheit", "Herrschaft" und "Geschichte" tragen, untersucht der Autor die grundlegenden Positionen von Hobbes, Rousseau, Kant und Constant zu den Aspekten moderner Freiheit. Als analytisches Raster zur Erfassung der Anatomie des Freiheitsbegriffs bei diesen Autoren eigne sich, so Herb in seiner Einleitung, die Constantsche Unterscheidung in antike und moderne Freiheit, d. h. in politische Teilhabe und individuelle Unabhängigkeit. Dass Herb in seiner Zusammenfassung viele Parallelen in den Gedanken der verschiedenen politischen Philosophen findet - er selbst spricht von Allianzen - kommt nicht unerwartet: So ist die Feststellung, dass Hobbes den bürgerlichen Freiheitsidealen eines Constant sehr nahe steht, mittlerweile genauso ein Gemeinplatz wie die Erkenntnis, dass Rousseau - im Gegensatz zu Hobbes, Kant, Sieyès und Constant, die Repräsentation und Republik in Einklang zu bringen suchen - die unmittelbare Volksherrschaft fordert. Trotz dieser zwangsläufig groben Kategorisierungen, die ein zusammenfassender Vergleich erfordert, hat Herb hier einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Wesens der bürgerlichen Freiheit geleistet. In den Detailansichten der einzelnen Aspekte des Freiheitsverständnisses zeigt er, wie die untersuchten Theoretiker mit zum Teil sehr verschiedenen bzw. sogar entgegengesetzten Grundannahmen zu ähnlichen Ergebnissen gelangen, die sich alle im Spannungsbogen zwischen politischer Teilhabe und individueller Unabhängigkeit bewegen.