Diss. Berlin. - Der Autor analysiert die Entstehung der französischen Fernsehlandschaft vom staatlich organisierten Rundfunkmonopol zum dualen Rundfunksystem unter Beachtung des Wandels der institutionellen Rahmenbedingungen und ökonomischen Strukturen. Er bietet dabei einen breit angelegten historischen Überblick über die einzelnen Etappen der Entwicklung. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Analyse der Deregulierungsphasen von 1981 bis 1993, in denen das staatliche Rundfunkmonopol aufgelöst wurde und private Fernsehanbieter zugelassen wurden. Im Zentrum dieser Betrachtung steht die Analyse der Interessen und Motive der Akteure, die die medienpolitischen Entscheidungen beeinflußt haben. Dabei kommt der Verlagerung der Abhängigkeitsverhältnisse des Fernsehsektors von staatlichen Gewalten zu privaten Unternehmen eine besondere Bedeutung zu. Die einschneidendsten Ereignisse dieser Entwicklung stellen die Privatisierung von TF1 und der Konkurs von La Cinq dar. Den dritten großen Schwerpunkt der Arbeit bildet die Positionsbestimmung der privaten wie auch der staatlichen Programmveranstalter nach den drei großen Deregulierungsphasen. Aufgrund der zentralen Bedeutung der Programmproduktion für die französische Medienpolitik wird diese in einem vierten Schwerpunkt analysiert.