Rechtswiss. Diss. Würzburg; Erstgutachter: D. Blumenwitz. - Die Nationalstaaten zugrundeliegende Vorstellung ethnisch homogener Staatsvölker ist mit Blick auf weltweit mehr als 3.500 ethnische Gruppen und knapp 200 Staaten nicht haltbar. Vor diesem Hintergrund bekommt die Integration (ethnischer) Minderheiten für viele Staaten eine vorrangige Bedeutung. Um diese Aufgabe zu lösen, hält Brems die Konzepte des "melting-pot" und des "nation-building" für ungeeignet. "Grundvoraussetzung ist deshalb Anerkennung der Andersartigkeit" (2). Von dieser Annahme aus analysiert er Möglichkeiten, ethnische Minderheiten in den institutionellen Staatsaufbau zu integrieren. Er liefert dabei einen Überblick über verschiedene staatsrechtliche Organisationsmodelle und erörtert die vom Völkerrecht gesteckten Rahmenbedingungen. In einem abschließenden (auf Europa beschränkten) Teil untersucht der Autor die Umsetzung von Minderheitenrechten in der Staatenpraxis. Hier werden Reichweite aber auch Grenzen der verschiedenen Integrationsstrategien deutlich. Inhaltsübersicht: I. Die Bedeutung der politischen Integration ethnischer Minderheiten im Staatsverband; II. Der Einfluß des geltenden Völkerrechts auf die politische Integration ethnischer Minderheiten; III. Staatsrechtliche Organisationsmodelle zur politischen Integration ethnischer Minderheiten; IV. Lösungswege zur politischen Integration ethnischer Minderheiten aus der Staatenpraxis; V. Zusammenfassung und Ausblick.