Soziologische Habilitationsschrift Bielefeld; Erstgutachter: H. Daheim. - "Die vorliegende Arbeit möchte zeigen, daß [die historische] Soziologie methodologisch als 'Wirklichkeitswissenschaft' im Sinne Max Webers aufzufassen ist, die auf den Axiomen des Historismus und den Kategorien historischer Erkenntnislogik fußt. Als solche eröffnet sie ungenutzte Alternativen, gesellschaftliche Wirklichkeit kategorial zu erfassen, das gegenwärtige soziologische Theorieangebot zu bereichern sowie die geschichtliche, geschichtstheoretische und zeitdiagnostische Kompetenz der Sozialwissenschaften zu erweitern." (11) Kruse analysiert dazu nicht nur Max Weber und René König, sondern betrachtet vielmehr die historischen Soziologen als eine Gruppe, arbeitet deren wissenschaftstheoretische Grundpositionen heraus und untersucht, inwiefern Parallelen zwischen dieser deutschen historischen Soziologie und der angloamerikanischen "Comparative-Historical Sociology" (279) gezogen werden können. Inhaltsübersicht: I. "Wirklichkeitswissenschaft" und "Geschichts- und Sozialphilosophie" - Zur Wissenschaftslehre Max Webers und René Königs; II. Die historischen Soziologen als Erkenntnissubjekte; III. Das Erkenntnisobjekt historischer Soziologie; IV. Historisch-soziologische "Erklärung"; V. Historische Soziologie als Erfahrungswissenschaft; VI. "Wertideen" im historisch-soziologischen Erkenntnisprozeß; VII. "Deutsche historische Soziologie" - "Geschichts- und Sozialphilosophie" oder "Wirklichkeitswissenschaft"?