Bei der Frage nach der Leistungsfähigkeit von Sozialstaaten geht es im engeren Sinne „um den möglichen trade-off zwischen sozialer Gerechtigkeit und ökonomischer Effizienz" (7); allerdings - so der Herausgeber - weist die gegenwärtige Debatte keine klaren Argumente auf, aus denen sich eine Bewertung dieser beiden sehr unterschiedlichen Zielgrößen ableiten ließe. Das von der Wirtschaftspolitischen Gesellschaft/Frankfurt in Zusammenarbeit mit der Hans-Böckler-Stiftung im Juni 2002 veranstaltete Symposium sollte beide Gesichtspunkte näher beleuchten. In den Beiträgen von Blasche, Schulte und Hauff / Sauer wird zunächst die sozialstaatliche Leistungsfähigkeit in grundsätzlicher (philosophischer, rechtswissenschaftlicher beziehungsweise wirtschaftswissenschaftlicher) Perspektive diskutiert. Anschließend behandeln Blien, Knappe, Schnabel und Schwarze Fragen der Effektivität beziehungsweise Effizienz am Beispiel ausgewählter Politikfelder (Arbeitsmarkt-, Gesundheits-, Rentenpolitik). Aus dem Inhalt: Siegfried Blasche: Begründung des Sozialstaates aus philosophischer Sicht (11-28) Bernd Schulte: Die Leistungsfähigkeit des Sozialstaates aus rechtswissenschaftlicher Perspektive (29-58) Michael von Hauff / Lenore Sauer: Die Leistungsfähigkeit des Sozialstaates aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive (59-92) Uwe Blien: Zur Wirksamkeit aktiver Arbeitsmarktpolitik. Eine Darstellung am Beispiel Ostdeutschlands (93-115) Eckhard Knappe: Effektivität und Effizienz des Sozialstaates am Beispiel des Gesundheitssystems (117-144) Reinhold Schnabel: Möglichkeiten und Grenzen der gesetzlichen Rentenversicherung in der demographischen Krise (145-182) Johannes Schwarze: Kann die Beschäftigung Geringqualifizierter durch Reformen der Sozialhilfe und Subventionierung geringer Erwerbseinkommen erhöht werden? (183-220)