Zwischen mehrbändigen ausführlichen Lexika und kleinen Nachschlagewerken schließt das in zweiter Auflage erscheinende Metzler Philosophie Lexikon eine Lücke. Es wurde umfassend gestaltet, ohne die Handlichkeit einer einbändigen Ausgabe zu verlieren. Thematisch konzentriert sich das Lexikon auf die abendländische Philosophie seit der Antike, es erläutert allerdings auch die Grundbegriffe der indischen und chinesischen Philosophie. Die Begriffe werden nicht definitorisch erschöpft, sondern ihre wandelnde Bedeutung in ihrer Geschichte thematisiert, sodass sich historische und systematische Aspekte der Begriffe ergänzen. Die zweite Auflage wurde um über 200 Artikel erweitert; sie schließen einige Desiderate, die sich vor allem aus politikwissenschaftlicher Sicht bei der Erstauflage ergeben konnten: Begriffe wie Gesetz, Gewalt, Kommunitarismus, Neoaristotelismus, Rechtssicherheit, Sein-Sollen-Differenz und Verantwortungsethik haben jetzt Eingang in den Begriffskatalog gefunden. Der von Reinhard Mehring verfasste Artikel "Politische Philosophie" (453-455) bietet auf wenigen Seiten eine anspruchsvolle Zusammenfassung der Systematik und Geschichte politischer Philosophie. Er bestimmt zunächst politische Philosophie als Teilsystem praktischer Philosophie und grenzt sie gegen Moral-, Rechts-, Sozial- und Religionsphilosophie ab. Einer an Aristoteles orientierten Begriffsbestimmung des Politischen folgt ein Abriss der Ideengeschichte politischen Denkens von der Antike bis zur Gegenwart. Sinnvoll scheint, dass im Rahmen dieses kurzen Überblicks der Vertragstheorie in ihren diversen Spielarten als für die Neuzeit charakteristischen normativen Theorie der Staatsbegründung einen besonderer Platz eingeräumt wird.