Science can establish facts, not values, aber die Grenzen von moralischen Werten und wissenschaftlich nachvollziehbarer Ordnung sind selber Untersuchungsgegenstände von hohem Reiz. Die Autorin will die Grenzen von individualethischer Moral und den Ordnungskonzepten der Wirtschaft bestimmen. Zu diesem Zweck zeigt sie zunächst im ersten von drei in etwa gleich umfangreichen Teilen die Grundlagen und Überschneidungen von Ethik und Ökonomie (14 ff.). Es schließt sich eine Untersuchung moralischer Ansprüche an Wirtschaftssysteme, und, umgekehrt, ethischer Implikationen von wirtschaftlichen Instrumenten an (54 ff.). Ihr späteres Fazit: "Individualethische Kriterien sind bei der Bewertung der Methoden der ökonomischen Theorie ebenso fehl am Platze wie bei der Prüfung der moralischen Qualität einer Wirtschaftsordnung." (143) Im dritten Teil endlich (97 ff.) wendet sie dies auf die soziale Marktwirtschaft an, der sie "praktische Überlegenheit der Wettbewerbswirtschaft in der Verfolgung zweier herausragender sozialethischer Ziele: der Gewährleistung eines hohen Grades von Freiheit und sozialer Gerechtigkeit für jeden Bürger" (13) attestiert. Das Lob auf die Marktwirtschaft, die dem Menschen erst die Freiräume für moralische Entscheidungen gibt, ist denn auch der Tenor des anregend, wenn auch mit z. T. vorhersehbaren Schlußfolgerungen geschriebenen Bandes.