Diss. Frankfurt a. M.; Gutachter F. Greß, H.-G. Jaschke. - Inwieweit ist die Scientology-Organisation (SO) als politisch extremistische Organisation aufzufassen? Diese Frage wird in Deutschland seit Mitte der 90er-Jahre strittig diskutiert. Hierzu will der Autor einen Beitrag leisten. „Ein wesentliches Ziel dieser Fallstudie ist, die SO unter Berücksichtigung eines demokratietheoretischen Zugangs ideologiekritisch zu untersuchen. Darauf aufbauend wird versucht, eine theoretische Erörterung einer insbesondere makro- und mesostrukturellen Gefahrenanalyse vorzunehmen." (55) Aus Sicht der politikwissenschaftlichen Extremismusforschung analysiert Klump zahlreiche Primärquellen der SO. Er kommt zu dem Ergebnis, dass es sich bei der SO um einen neuen Typ von politischem Extremismus handelt. Seine Interpretationen dürften teilweise trotz guter Begründungen zum Widerspruch reizen. Sprachlich präzise legt der Autor seinen Blickwinkel, seine Methode und seine Beurteilungskriterien dar. Ferner ist die intensive Recherche des Autors zu diesem schwierigen Forschungsfeld zu würdigen, die einen guten Einblick in die SO ermöglicht. Aus dem Inhalt: 2. Phänomenologie 3. Die SO: Eckpunkte der historischen Entwicklung 4. Scientology: Eine politische Ideologie? 5. Extremismustheoretische Einschätzung 6. Typologische Aspekte 7. Skizzierung eines Vergleichs auf typologischer Ebene 8. Exkurs II: Bemerkungen zur Tauglichkeit des Sektenbegriffs im Hinblick auf das rechtsextremistische Spektrum 9. Zusammenführung extremismus- und ideologietheoretischer, typologischer und interaktionstheoretischer Aspekte - Die SO: Ein Extremismus neuen Typs? 10. Die SO in internationaler gefahrenanalytischer Perspektive: Parlamentarische Untersuchungen, Kommissionen und deren Resultate 11. Einschätzung der Entwicklungsperspektive in Deutschland: Das Gefahrenpotential der SO 12. Die gegenwärtigen und denkbaren Entwicklungschancen 13. Offene Gesellschaft und SO: Welche Umfangsformen werden gepflegt? 14. Zusammenfassung: „Was ist Scientology?"