Der Sammelband ist aus dem von der Hanns-Seidel-Stiftung geförderten gleichnamigen Promotionskolleg hervorgegangen. Die 24 Stipendiaten präsentieren in Aufsätzen ausgewählte Arbeitsergebnisse. Da ein Großteil dieser Nachwuchswissenschaftler ihre Dissertationen bereits abgeschlossen hat, handelt es sich bei einigen Beiträgen um Zusammenfassungen oder Teilergebnisse. Nicht immer folgen diese dem Ansatz des wissenschaftlichen Leiters des Promotionskollegs Jesse, dem führenden Vertreter der Extremismustheorie. Inhaltlich wird ein breites Themenfeld von Analysen zu Rechts- und Linksextremismus abgedeckt – von der Bekämpfung des islamistischen Terrorismus bis hin zu historischen Studien zu Nationalsozialismus und DDR. Dem Band fehlt aber ein wenig der rote Faden. So fragt man sich, was z. B. die Biografie von Ulrike Meinhof oder die Familienpolitik der DDR mit dem Thema Parteien zu tun haben. Lesenswert ist unter anderem der Beitrag von Flemming zum Parteiverbotsverfahren gegen die NPD. Dabei handelt es sich um eine konzise Zusammenfassung seiner Dissertation. Ebenso finden sich interessante extremismustheoretische Analysen zur Entwicklung der Republikaner oder zum parteipolitischen Extremismus in Osteuropa im Vergleich. Zu schwer nachvollziehbaren Schlüssen kommt die Studie zum Denken des Rechtsintellektuellen Alain de Benoist. Einerseits wird extremismustheoretisch argumentiert und festgestellt, dass de Benoist die Menschenrechte sowie die Gleichheit der Menschen ablehnt, andererseits heißt es, der Franzose sei aber dennoch kein Extremist.