Die jeweilige Ausgestaltung der Geschlechterbeziehungen ist „ein Schlüsselindikator für die Modernität und den Entwicklungsstand einer Gesellschaft" (9). Aus dieser Perspektive beleuchtet der Band die Alltagsverhältnisse auf Kuba. Die Autorinnen und Autoren stammen überwiegend aus Kuba. Sie stellen die gleichstellungs- und sozialpolitischen Entwicklungen seit der Revolution und nach dem Ende des Kalten Krieges dar und untersuchen den Umgang mit Rassismus, Homosexualität, Prostitution und Gewalt gegen Frauen in Gesellschaft und Politik. Anhand dieser Themen verweist der Band sowohl auf die Errungenschaften als auch auf die Misserfolge der Revolution und macht „vor allem deutlich [...], wie tiefgreifend sich die kubanische Gesellschaft in den letzten 15 Jahren verändert hat" (9). Aus dem Inhalt: Miriam Lang: Staatssozialismus, ökonomische Gleichstellung und Frauenpolitik. Eine Einführung (11-29) Ingrid Kummels: Liebe und Leben in den Zeiten der Diaspora (30-39) Patricia Arés Muzio: Familien, wirtschaftliche Realität und Sozialpolitik. Errungenschaften und Herausforderungen (40-51) Dalia Acosta Pérez: Homosexualität - vor und nach dem Erscheinen von „Erdbeer und Schokolade" (52-67) Daisy Rubiera Castillo: Schwarze Frauen in Kuba (68-80) Miriam Lang: Wer greift ein bei Gewalt gegen Frauen? Massenorganisationen, Gesundheitswesen und Justiz (81-100) Sara Más Farías: Weder Bordell noch Paradies. Die neue Prostitution und die Reaktionen der Gesellschaft (101-116) „Nur Glas bricht weg, Männer sterben aufrecht". Männlichkeiten in Kuba - Ansätze zu einer Debatte (117-125) (Interview mit Julio César Gonzáles Pagés, von Miriam Lang) Luisa Campuzano: Was erzählen Kubas zeitgenössische Autorinnen? Geschlechterverhältnisse in der Literatur seit 1990 (126-140)