"Das vorliegende Buch habe ich in der Hoffnung verfaßt, es könne helfen, das staatsbürgerliche Bewußtsein der politischen Führung und der Bürger Italiens zu stärken." (7) Viroli präsentiert dem Leser also eine Ideengeschichte des Republikanismus in politischer Absicht. Unter Republikanismus versteht er eine Gruppe von Theorien, deren Gemeinsamkeit in einem geteilten Verständnis von Freiheit liegt. Diese Theorien verstehen darunter die Emanzipation von Abhängigkeiten und Abwesenheit von Furcht, abgesichert durch eine gesetzmäßig beschränkte Herrschaft einerseits und die Leidenschaft der Bürger für ihre Freiheit andererseits. Er vertritt dabei die These, "daß die Verwandlung des klassischen Republikanismus in die beiden Traditionen des Liberalismus und der Demokratie nicht begrüßt, sondern beklagt werden sollte. Mit anderen Worten: Vielleicht ist die Aufteilung von Machiavellis Erbe in die Hände von Locke (und Montesquieu) und in die von Rousseau als ein intellektueller Verlust und nicht als Fortschritt zu betrachten." (14) Mit dieser Ansicht in Einklang, wirbt Viroli um Verständnis dafür, "daß politische Theorie nicht Teil der Philosophie, des Rechtsstudiums oder der Wissenschaft ist, sondern Teil der Rhetorik" (16). Der Text will nicht nur ein rationales Argument vertreten, sondern ein breiteres Publikum von der Idee der republikanischen Freiheit begeistern. Die gelungene Übersetzung des italienischen Originals hilft ihm, dieses Ziel zu verfolgen. Inhalt: Umrisse einer Tradition; Eine Geschichte, die in Italien beginnt; Die neue Utopie der Freiheit; Der Wert der republikanischen Freiheit; Republikanismus, Liberalismus und Kommunitarismus; Die republikanische Tugend; Der republikanische Patriotismus; Europäischer Republikanismus.