Der Band vereinigt religionswissenschaftliche, historische, politologische und journalistische Beiträge über einen der größten rechtsextremen Verlage sowie zum Leben und Wirken des Verlagsgründers Herbert Grabert. Hervorzuheben sind die beiden Artikel von Junginger, die einen Überblick über Graberts Beitrag zur völkischen Religionswissenschaft geben. Sie veranschaulichen dessen Wandel vom liberalen Protestantismus und der ambivalent zu bewertenden Jugendbewegung über seine Wendung zur neuheidnischen „Deutschen Glaubensbewegung“ bis schließlich zum offenen Engagement im Nationalsozialismus. Die Abhandlungen von Finkenberger und Oliver Schael gehen dagegen auf Graberts zweite Karriere als Lobbyist für nach 1945 entlassene Hochschullehrer und als Verleger für rechtsextreme, insbesondere revisionistische Publikationen ein, wobei die Autoren auf den – sicherlich aus komplexen Gründen – begrenzten Erfolg dieser Bemühungen hinweisen. Aus dem Inhalt: Horst Junginger: Die Tübinger Schule der „völkischen Religionswissenschaft“ in den dreißiger und vierziger Jahren (10-35) Horst Junginger: Herbert Grabert als völkischer Religionswissenschaftler: Der Glaube des deutschen Bauerntums (36-68) Martin Finkenberger: „Verfolgt“ und „Entrechtet“: Vom Interessenvertreter amtsenthobener Hochschullehrer zum rechtsextremen Geschichtsrevisionisten (69-93) Oliver Schael: Herbert Grabert als Hochschullobbyist: Der Verband der nicht-amtierenden (amtsverdrängten) Hochschullehrer (94-123) Martin Finkenberger: Geschichtsrevisionisten vor Gericht (124-141) Juliane Wetzel: Der Geschichtsrevisionismus und der Grabert-Verlag (142-154) Anton Maegerle: Autoren des Grabert-Verlags und des Hohenrain-Verlags. Ihre Funktion und ihre Bedeutung in der rechten Szene (155-174)