Pöttker legt mit diesem Band eine Sammlung von klassischen Texten vor, die sich als relevant für die "Rekonstruktion mehr oder minder unbewusster Traditionsstränge der Kommunikationswissenschaft" oder für die Frage nach den "Aufgaben des Journalismus als das Herstellen komplexitätsübergreifender Öffentlichkeit" (28) erweisen sollen. Er zeigt, dass als bahnbrechend geltende Texte wie beispielsweise von Noelle-Naumann und Habermas ihren Ursprung in Ferdinand Tönnies' und Theodor Geigers Werken finden, die zu ähnlichen oder gar gleichen Schlüssen kommen - von einem linienförmigen Erkenntnisprozess sei daher nicht zu sprechen. "Die Klassiker zu kennen", so Pöttker, "entdramatisiert und befruchtet die Debatten der Gegenwart". Außerdem diene die "Präsenz zurückliegender, leicht in Vergessenheit geratender Leistungen, um bei den Forschern der Gegenwart eine Haltung der Bescheidenheit, Gelassenheit und Offenheit zu fördern" (17). Es werden keine kurzen Passagen, sondern in sich geschlossene Textblöcke vorgestellt, denen eine kurze Einführung vorangeht. Auf Interpretationen wird weitgehend verzichtet.