Soziologische Diss. Essen; Erstgutachter: S. Pankoke. - Der Autor referiert breit die aus der aktuellen bundesdeutschen und internationalen Verwaltungsdiskussion bekannten Konzepte und Theorien wie Public Choice, Neue Institutionenökonomie, New Public Management sowie diverse organisationssoziologische Ansätze. Zwar bietet Knorr einen hervorragenden Überblick über diese Debatte. Allerdings steht diese Theoriediskussion recht unvermittelt und unverbunden neben der empirischen Untersuchung, einer Umfrage unter den Oberstadtdirektoren und sonstigen leitenden Verwaltungsbeamten nordrhein-westfälischer Großstädte, in der nach den Leitbildern, Zielen und Instrumenten der Reformen vor Ort gefragt wurde. Die aus der Untersuchung gewonnenen Erkenntnisse fallen zudem eher dünn aus. Interessant sind jedoch einige kritische Thesen des Autors am Ende der Arbeit zu Richtung, Verlauf und Geschwindigkeit der aktuellen Verwaltungsreform in den Kommunen. So fordert Knorr eine energische Veränderung der geltenden dienst- und arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen im öffentlichen Dienst und bezieht kritisch Stellung zum "Neuen Steuerungsmodell" der Kommunalen Geschäftsstelle für Verwaltungsvereinfachung, das in vielen Kommunen als eine Art Blaupause für den Reformprozeß dient. Aus dem Inhalt: 3. Reformen im öffentlichen Dienst in den vergangenen drei Jahrzehnten; 4. Organisationstheoretische und ökonomische Grundlagen der Reform kommunaler Selbstverwaltungen; 5. Drei internationale Beispiele kommunaler Reformen; 6. Die Reformprogrammatik der Großstädte in Nordrhein-Westfalen.