Diss. phil. Frankfurt a. M.; Gutachter: M. Lutz-Bachmann, T. M. Schmidt. – Das Konzept der demokratischen Staatlichkeit ist Kristallisationspunkt einer Vielzahl sich überschneidender Bereiche und Verhältnisse: Institutionen, Regeln und Werte, politische und soziale Praktiken. Der Begriff von Demokratie setzt sich wiederum aus den vielfach aufeinander bezogenen Elementen von Zivilgesellschaft und Staat zusammen: einerseits aus einer politischen Öffentlichkeit, die die Legitimität politischer Institutionen garantiert und andererseits deren Hervorbringung und Absicherung durch demokratische rechtsstaatliche Institutionen und Verfahren. Wagner analysiert auf eine ganzheitliche Art und Weise das oftmals unklar gebliebene „genaue Verhältnis und die substanziellen Beziehungen zwischen lebensweltlichen und institutionellen Elementen von Demokratie im Besonderen und von Staatlichkeit im Allgemeinen“ (1). Sein Ziel ist die Rekonstruktion und das Verständnis eines Zusammenhangs von demokratischen Institutionen und Zivilgesellschaft, der demokratietheoretisch fruchtbar gemacht werden soll. Hierzu konfrontiert er zwei Theorien, die sich in besonderer Weise diesem Spannungsverhältnis gewidmet haben: die phänomenologische Theorie Claude Leforts, die das lebensweltliche Element von Demokratie als einen symbolischen Bedeutungszusammenhang beschreibt und eine diskurstheoretischen Betrachtung des demokratischen Rechtsstaats im Anschluss an Jürgen Habermas. Mit diesem methodischen Zugang soll ebenso die „Leistungsfähigkeit einer wechselseitigen Ergänzung von Diskurstheorie und Phänomenologie“ (4 f.) bewiesen werden.