Diss. Philosophische Fakultät Münster. - "Das Autonomiepotential kommunaler Selbstverwaltung wird in der Bundesrepublik Deutschland im Gegensatz etwa zu den USA in einem gesamtstaatlichen Kontext und seltener mit lokalen Bezügen diskutiert. Die vorliegende Untersuchung weist mit dem Schwerpunkt der binnenstrukturellen Analyseebene empirisch nach, welche Auswirkungen aus der Existenz von Großunternehmen auf den politischen Prozeß einer Kommune abgeleitet werden können. Die Allokation des Einflusses von vier Betrieben zeigt, daß oft weniger deren Existenz und Größe allein eine Einschränkung der Kommunalpolitik provozieren können. Vielmehr lassen sich als Ursache politische und programmatische Steuerungsdefizite des Kommunalparlaments nachweisen, die zu Beeinträchtigungen in der städtischen Entwicklung geführt haben: Zwar wird das kommunale System auf vielen Ebenen zentral durch große wirtschaftliche Akteure berührt und mitgeprägt, doch bleibt die wichtigste Legitimation der lokalen Politik in der Formulierung eigenständiger sowie zukunftsweisender Lösungsansätze bestehen. Die Parallelanalyse der Gebietskörperschaft Gütersloh bestätigt teilweise diese Möglichkeiten einer ganzheitlichen Konzeptionierung in einem vordringlichen kommunalen Politikfeld. Lokale Besonderheiten wie die beachtenswerte Erwerbskultur der Stadt zeigen schließlich die Notwendigkeit eines empirischen Zugangs für die zukünftige Forschung. Nur mit dieser Prämisse ist eine angemessene und vor allem differenziertere Wichtung der existenten Einschränkungen des Artikel 28 Abs. 2 Grundgesetz zu erarbeiten." (letzte Umschlagseite)