/ 03.06.2013
Wolfgang Krieger / Jürgen Weber (Hrsg.)
Spionage für den Frieden? Nachrichtendienste in Deutschland während des Kalten Krieges
München/Landsberg a. L.: Olzog 1997 (Akademiebeiträge zur Politischen Bildung 30); 272 S.; brosch., 32,- DM; ISBN 3-7892-9280-XDie grundlegenden Fragen lauten: "Welche Rolle spielten die Nachrichtendienste in Deutschland während des Kalten Krieges? Welche Bedeutung hatten sie für die Politik des Ost-West-Konfliktes, insbesondere für das geteilte Deutschland? Was wissen wir heute über Nachrichtendienste, die in Deutschland tätig sind?" (9) Zwar haben die Autoren in vielerlei Hinsicht mit der "Politik der verschlossenen Akten" (10) zu kämpfen, aber sie können in bezug auf zwei der wichtigsten Dienste, die Central Intelligence Agency und das Ministerium für Staatssicherheit, auf eine breite Aktenbasis zurückgreifen. Die Forschungsschwerpunkte bilden die Nachrichtendienste der West-Alliierten, der Sowjetunion und die Dienste beider deutscher Staaten bis 1989. Die im Rahmen der Forschungen zur Geschichte des Kalten Krieges nicht unerheblichen Studien bieten mitunter interessante und wichtige Einblicke in die Hintergründe der politischen Ereignisgeschichte.
Inhalt: Wolfgang Krieger / Jürgen Weber: Nutzen und Probleme der zeitgeschichtlichen Forschung über Nachrichtendienste (9-22); Christopher Andrew: Nachrichtendienste im Kalten Krieg: Probleme und Perspektiven (23-48). Die Nachrichtendienste der Westmächte: Ernest R. May: Politiker und Geheimdienst am Beispiel der CIA (51-69); Zachary Karabell: Die frühen Jahre der CIA in Deutschland (71-85); Timothy J. Naftali: Im Zerrspiegel: US-Gegenspionage in Deutschland 1945-1948 (87-102); Pierre Jardin: Französischer Nachrichtendienst in Deutschland in den ersten Jahren des Kalten Krieges (103-118). Die Nachrichtendienste der Sowjetunion: Vladislav Zubok: Der sowjetische Geheimdienst in Deutschland und die Berlinkrise 1958-1961 (121-143); Sergei A. Kondraschew: Stärken und Schwächen der sowjetischen Nachrichtendienste, insbesondere in bezug auf Deutschland in der Nachkriegszeit (145-159). Die deutschen Nachrichtendienste: Hansjörg Geiger: Die Verwaltung der Stasi-Akten - Aufgaben und Probleme (163-179); Roger Engelmann: Forschungen zum Staatssicherheitsdienst der DDR - Tendenzen und Ergebnisse (181-212); Karl Wilhelm Fricke: Organisation und Tätigkeit der DDR-Nachrichtendienste (213-224); Georg Meyer: General Adolf Heusinger und die Organisation Gehlen (225-246); Susanne Meinl: Im Mahlstrom des Kalten Krieges. Friedrich Wilhelm Heinz und die Anfänge der westdeutschen Nachrichtendienste 1945-1955 (247-266).
Axel Gablik (AG)
Dr., Historiker.
Rubrizierung: 4.21 | 4.22 | 2.324 | 2.313
Empfohlene Zitierweise: Axel Gablik, Rezension zu: Wolfgang Krieger / Jürgen Weber (Hrsg.): Spionage für den Frieden? München/Landsberg a. L.: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1449-spionage-fuer-den-frieden_1639, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 1639
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Dr., Historiker.
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