Sicherheit und Medien hängen vielfältig zusammen. Dabei haben sich beide Forschungsgegenstände seit den 90er-Jahren erheblich verändert. Sicherheitspolitik wird immer mehr zu einem entgrenzten Politikfeld und berührt inzwischen zahlreiche Politikfelder. Zudem hat sich die Anzahl der sicherheitspolitischen Akteure vervielfacht, auch weil das staatliche Gewaltmonopol weltweit erodiert. Ähnliche Entgrenzungstendenzen gelten für die Medien. Ferner hat das Internet die Unterscheidung zwischen Sender und Empfänger im Prinzip aufgehoben. Somit hat das Verhältnis von Sicherheit und Medien an Komplexität zugenommen. In dem Sammelband der Kölner Politikwissenschaftler wird dieses Verhältnis aus drei Perspektiven thematisiert, wobei die einzelnen Beiträge jeweils eine Falluntersuchung darstellen. Zunächst wird die Kommunikationspolitik von sicherheitspolitischen Akteuren und Initiativen in drei Analysen untersucht, wobei der Artikel zur Bundeswehr streckenweise Eigen-PR der Bundeswehr ist und Kritik an der sicherheitspolitischen Sichtweise und Selbstzuschreibung ausgespart bleibt. Im zweiten Teil geht es in zwei Artikeln um die Berichterstattung über Sicherheitspolitik und im dritten schließlich um die spannende Frage, wie Medien im sicherheitspolitischen Prozess verankert sind. Dabei werden sehr unterschiedliche Fälle behandelt, von Medienhilfe als Instrument militärischer Organisationen bis hin zum Thema Hooligans bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Wenn es auch schwierig ist, in der Gesamtschau der Studien Ergebnisse zu generalisieren, bieten die Autoren mit ihren Beiträgen detaillierte Einblicke in das Verhältnis von Sicherheit und Medien.