Der Band versammelt autobiographische und politische Texte sowie, in reproduzierter Form, Dokumente aus ihrem Entstehungsumfeld. Den Hauptteil machen die essayistischen Texte "Der Antijurist" und "Ganovenzucht" aus, die bereits 1968 bzw. 1969 als Broschüren im Selbstverlag des Berliner SDS veröffentlicht wurden. Darin setzt sich der Autor mit den Einrichtungen und wesentlichen Merkmalen der Rechtspflege in der Bundesrepublik Deutschland auseinander, insbesondere mit dem Strafvollzug. Er reflektiert dabei eigene Anschauungen aus zehnjähriger Haftzeit, zu der er aufgrund von nicht näher bezeichneten "Eigentumsdelikten" verurteilt worden war. In zum Teil polemisch-satirischer Weise macht er Widersprüche zwischen dem postulierten Ziel einer Resozialisierung von Inhaftierten und der Praxis im Strafvollzug deutlich. Seine Kritik am System der Justiz in der Bundesrepublik führt ihn zu dem Schluß, daß die von ihm persönlich erfahrenen oder beobachteten Mißstände in den Vollzugsverfahren notwendige Konsequenz der Funktion der Justiz im System der "kapitalistischen Gesellschaft" sind, nämlich als "Unterdrückungsapparat". Aus dieser Haltung der radikalen Systemopposition erschließen sich auch die folgenden, zwischen 1969 und 1996 entstandenen Texte. Sie berichten und kommentieren die Erfahrungen des Autors als Teil verschiedener Protestbewegungen in den 1970er bis 1990er Jahren, von den universitären und außeruniversitären Protestaktionen des SDS in Berlin bis zum Widerstand gegen die Durchführung der CASTOR-Transporte nach Gorleben Mitte der 1990er Jahre.