Es sei nicht einfach gewesen, angesichts der Vorverlegung der Bundestagswahl „gänzlich neue Studien auf die Beine zu stellen“ (3), schreibt die Herausgeberin. Diese Schwierigkeit ist leider weiten Teilen des Bandes über die Rolle der Massenmedien im Wahlkampf anzumerken. Exemplarisch ist das Fazit von Thomas Bosch, der die Frage untersucht, ob und wie es den Wahlkampfverantwortlichen der SPD gelungen ist, die eigenen Anhänger zu mobilisieren: „Auf diese Frage kann es jedoch keine eindeutige Antwort geben. Dazu können zahlreiche Faktoren beigetragen haben.“ (73) Als Gegensatz dazu seien allerdings die Beiträge von Schulz/Zeh zur Kandidatendarstellung und von Wilke/Reinemann zur Wahlkampfberichterstattung hervorgehoben, die in übersichtlicher Weise und in präzisen Schlussfolgerungen ihre Untersuchungen und Ergebnisse vorstellen und damit wichtige Hinweise auf die zukünftige und bereits geführte Medialisierungsdebatte liefern. So folgern Schulz und Zeh: „Dabei haben die über Medien vermittelten Transaktionen zunehmend an Bedeutung gewonnen, während die direkten Transaktionen zwischen Parteien und Wählern in den Hintergrund getreten sind. Dies sind wesentliche Aspekte der Medialisierung von Wahlkämpfen.“ (302) Und Wilke und Reinemann ergänzen hinsichtlich der Unterscheidung dieser Medien: „Die Zeiten, in denen die Qualitätszeitungen für rationales politisches Raisonnement, das Fernsehen für oberflächliche Bilder standen, sind vielleicht noch nicht ganz vorbei. Die Grenzen verschwimmen aber zusehens.“ (336).