Der Sammelband entstand aus einer Ringvorlesung der „Stiftung Demokratie“ an der Universität Köln im Wintersemester 2003/04. Die Vortragenden, renommierte Experten der Demokratieforschung, geben einen Rundblick über die aktuelle Diskussion. Jürgen Gebhardt stellt das demokratische Prinzip aus politiktheoretischer Perspektive dar. Für ihn bedarf das fundamentaldemokratische Prinzip der Volkssouveränität der Einhegung durch den Verfassungsstaat. Wolfgang Merkel fragt nach dem Verhältnis der islamischen Welt zur Demokratie und zu den Menschenrechten. Empirisch zeige sich, dass die arabisch-islamische Kernkultur nicht demokratisch-rechtsstaatlich verfasst ist. Auf der normativen Ebene werde gleichfalls eine Tendenz zur Unvereinbarkeit von nicht-säkularisiertem Islam und Demokratie sichtbar. Die normative Überlegenheit des Westens, die Merkel deutlich artikuliert, sollte jedoch nicht als Legitimation für „Kreuzzüge und Missionen“ (64) herhalten. Manfred G. Schmidt erläutert die Befunde des internationalen Demokratievergleichs. Sein Ausgangspunkt ist die Prognose einiger Klassiker des politischen Denkens (Platon, Hobbes, Tocqueville), dass es um die Zukunftsfähigkeit der Demokratie schlecht bestellt sei. Schmidt schlägt einen empirischen Maßstab zur Messung der Zukunftsfähigkeit politischer Systeme vor. Im internationalen Vergleich zeige sich so, dass Demokratien, insbesondere die lang etablierten und wirtschaftlich entwickelten, leidlich zukunftsfähig seien. Die Bundesrepublik Deutschland habe allerdings im Untersuchungszeitraum (seit 1975) an Zukunftsfähigkeit verloren.