/ 22.06.2013

Barbara Blaha / Josef Weidenholzer (Hrsg.)
Freiheit. Beiträge für eine demokratische Gesellschaft
Wien: Braumüller 2010 (Positionen 2); X, 240 S.; kart., 26,90 €; ISBN 978-3-7003-1736-4Freiheit hat viele Gesichter. Die Herausgeber gehen von einem „progressiven Freiheitsbegriff“ (VIII) aus, für sie bedingt das Soziale die Freiheit. Aus einer sozialdemokratischen Perspektive nähern sie sich dem Begriff. Freiheit setzt für sie Bildung und soziale Absicherung voraus – ein Mehr an Freiheit für alle bedeutet für sie immer auch Sozialpolitik. Es gehe nicht um ein Mehr an Freiheit für einen selbst, sondern für so viele wie möglich. Ausgehend von diesem Grundgedanken wurden Voraussetzungen für eine freiere Gesellschaft im oberösterreichischen Hallstatt im Oktober 2009 erörtert. Dort fand der zweite Kongress für kritische Wissenschaft und Politik „Momentum“ statt – beim ersten aus dem Jahr 2008 ging es um Gerechtigkeit (siehe Buch-Nr. 37274). In diesem Band werden aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen Ideen präsentiert, die der Wunsch verbindet, die Gesellschaft freier und damit demokratischer zu gestalten. In sogenannten drei Themennetzwerken befassen sich die Autorinnen und Autoren mit Aspekten der Verteilungspolitik im nationalen und internationalen Kontext, den Herausforderungen sowie Problembereichen der sozialen Wohlfahrt oder der Bildungs- und Integrationspolitik und ihrem Beitrag zu einer demokratischen Gesellschaft. Im Themenblock „Freiheit, Recht und Gesetz“ wurde beispielsweise erörtert, welchen Einfluss der Faktor Geschlecht innerhalb des rechtlichen Konstrukts der Sozialversicherung hat und wie sich die Benachteiligung hier minimieren ließe. In einem Beitrag des zweiten Themenbereichs („Freiheit, Wirtschaft und soziale Sicherheit“) werden Mindestlohnregelungen in Österreich vorgestellt und die Frage beantwortet, durch welche Maßnahmen der Anteil der Beschäftigten, der von Mindestlohnregelung profitiert, gesteigert werden kann. Im Abschnitt „Freiheit, Kultur und Demokratie“ wird für eine gute Bildungspolitik plädiert, denn „Bildung ist die Basis zur Ausübung der demokratischen Rechte und Pflichten“, somit „eine Voraussetzung für Demokratie“ (220).
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.2 | 2.22 | 2.262 | 2.4 | 2.23
Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Barbara Blaha / Josef Weidenholzer (Hrsg.): Freiheit. Wien: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/32153-freiheit_38351, veröffentlicht am 01.03.2011.
Buch-Nr.: 38351
Inhaltsverzeichnis
Rezension drucken
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
CC-BY-NC-SA