Politikwiss. Magisterarbeit Münster; Gutachter: P. Kevenhörster, R. Meyers. – Die Autorin untersucht den Zusammenhang zwischen der Instabilität von Staaten und innerstaatlichen Rebellenkonflikten. Hierfür beschäftigt sie sich zunächst ausführlich mit klassischen Staatsinterpretationen und Ansätzen zu Staatlichkeit und Kriegswandel sowie mit der Herleitung von Thesen und Messkriterien. Auf dieser Grundlage definiert sie drei Merkmale für staatliche Instabilität: territorialer Zerfall, Erosion der Staatsgewalt und Zersetzung der Nation. Entlang dieser Kategorien untersucht sie, inwieweit Rebellenkonflikte die Steuerungsfähigkeit und Legitimation des Staates untergraben können und welche Bedeutung Kriegstaktik und Kriegswirtschaft dabei einnehmen. Als Fallbeispiel – das mit ca. 30 Seiten relativ kurz ausfällt – dient ihr der seit mehr als zwei Jahrzehnten andauernde Casamance-Konflikt in Senegal. Sie kommt hinsichtlich der drei Schlüsselkategorien Territorialität, Staatsgewalt und Nationalität zu einem differenzierten Ergebnis: „Während der senegalesische Staat territorialrechtlich und vor allem in seinem Herrschaftsanspruch durch den Guerillakrieg unterminiert wird, ist die nationalstaatliche Fragilität prinzipiell systembedingt verursacht, obwohl auch sie durch das sezessionistische Bestreben im Krieg mitbestimmt ist. [...] Der Guerillakrieg trägt daher zur Einschränkung staatlicher Handlungsautonomie zwar entscheidend bei, ist aber nicht alleiniger Auslöser und wirkt tendenziell katalysatorisch“. (89)