Der Band geht zurück auf eine gleichnamige Ringvorlesung im Sommersemester 2006, die Mitglieder des Fachschaftsrates Osteuropastudien Hamburg initiiert und organisiert haben. Sie wurde von der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde, der Konrad-Adenauer-Stiftung und der ZEIT-Stiftung unterstützt. Otto Luchterhandt eröffnet den Reigen mit einem Beitrag über Osteuropa zwischen Wissenschaft und Politik, in dem er die Entwicklung der wissenschaftlichen Osteuropaforschung in Deutschland schildert, sich mit der Wahrnehmung Osteuropas und seiner Teilregionen in Wissenschaft und Politik auseinandersetzt sowie Einblicke in die wissenschaftliche Beratertätigkeit in den Transformationsprozessen in Osteuropa gibt. Ob es in den neuen Mitgliedstaaten der EU nach ihrem Beitritt zu einer „großen Ernüchterung“ (45) gekommen ist, fragt Timm Beichelt und untersucht die politischen Entwicklungen hinsichtlich des Verlaufs der Demokratisierung sowie der Parteienlandschaften. Die Basisstrukturen der Demokratie sieht er als fest etabliert an, der politische Status quo in Mitteleuropa habe sich in den vergangenen zwanzig Jahren „deutlich in Richtung Demokratie“ (71) entwickelt. Dabei habe die EU eine maßgebliche Rolle gespielt. Weitere Themen des Bandes sind die Außenpolitiken der Länder Ostmitteleuropas, die vielfach neben einem Prozess der Europäisierung auch durch Proamerikanismus gekennzeichnet seien, die deutsch-polnischen Beziehungen, die Europäische Nachbarschaftspolitik und auch die Kooperation in der Ostseeregion. Anhand der russischen Exklave Kaliningrad analysiert Silke Schielberg Hindernisse und Chancen für eine Zusammenarbeit sowohl im Hinblick auf die Einbindung in Institutionen der Ostseekooperation als auch in der grenzüberschreitenden Kooperation mit den polnischen und litauischen Nachbarn.