Die Beziehungen zwischen Polen und Deutschland werden im Allgemeinen als gut bezeichnet, auch wenn Kritiker ihnen Oberflächlichkeit bescheinigen. Die Autorin konstatiert vor allem einen Mangel an Kommunikation. Dem will sie mit diesem Buch etwas abhelfen, da es "zum deutsch-polnischen Dialog einladen" soll. Wenn sie danach fragt, was die Zugehörigkeit zu Polen ausmacht, dienen "als Basis der Studie [...] sozial- und kulturwissenschaftliche Untersuchungen sowie als Spiegelbild der sozialen Wirklichkeit Informationen aus Presse und Beispiele aus der Literatur", die "hinsichtlich der maßgeblichen Schlüsselbegriffe zu polnischen Wertorientierungen abgeklopft" (19) werden. Dieser "Entwurf der Innen- und Außenansichten der polnischen Identität" wird "in eine konkrete Beziehung zum historischen, politischen und kulturellen Kontext gesetzt" (21). Allerdings sollen letztlich keine Antworten gegeben, sondern Fragen aufgeworfen werden. "Denn die direkte Erfahrung im persönlichen Kontakt mit dem Anderen und Fremden ist das beste Mittel, sich ein eigenes Bild zu machen und sich von Vorurteilen zu verabschieden" (21). Inhaltsübersicht: 1. Bedingungen der polnischen Identität; 2. Lebenswelten, Kulturstandards und Wertorientierungen; 3. Gesellschaftliche Differenzierungen; 4. Sozialer Wandel und Modernisierung; 5. Nationales Selbstverständnis und europäische Integration - ein Fazit?