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/ 11.06.2013
Florian Grotz

Politische Institutionen und post-sozialistische Parteiensysteme in Ostmitteleuropa. Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei im Vergleich

Opladen: Leske + Budrich 2000 (Junge Demokratien 5); 496 S.; kart., 88,- DM; ISBN 3-8100-2746-4
Politikwiss. Diss. Heidelberg; Gutachter: D. Nohlen, K. von Beyme. - Mitte der Neunzigerjahre präsentierte sich die Forschung zu politischen Transformationsprozessen in Osteuropa zweigeteilt. Empirische Länderstudien basierend auf historisch-individuellen Erklärungsmustern standen Ansätzen gegenüber, deren primäres Ziel in der übergeordneten Theoriebildung bestand. Obgleich bereits frühzeitig eingefordert, blieben gegenseitige Synergieeffekte lange aus. Erst neuerdings entsteht "eine zunehmende Verbindung von historischem Wissen und theoretisch-methodischem know how" (24). Eine derartige Ausrichtung zieht sich vom Forschungsdesign bis zu den Ergebnissen durch die Arbeit von Grotz. Er untersucht auf Basis ausgewählter Ansätze der Institutionenforschung für vier osteuropäische Staaten den Einfluss institutioneller Variablen auf Struktur und Entwicklung des jeweiligen Parteiensystems. Gefragt wird in diesem Rahmen primär nach der Bedeutung der verfassungsgemäßen Regierungssysteme sowie den landesspezifischen Formen des Wahlrechts. Es gelingt ihm mit dieser Anlage sowohl einen Beitrag zum Verständnis der Problemzusammenhänge der Transformationsprozesse in Polen, Tschechien, Ungarn und der Slowakei zu leisten, als auch die Reichweite der Institutionenforschung für Osteuropa zu überprüfen. Ein zentraler Befund besteht dann auch darin, dass der historische Kontext eines jeden Landes die Rahmenbedingungen für institutionelle Arrangements setzt: "Selbst innerhalb einer hochgradig homogenen area wie Ostmitteleuropa prägen politisch-strukturelle und politisch-situative Spezifika nicht nur die formale Wirkungsweise von Wahlsystemen und Regierungsformen; sie bestimmen auch das Ausmaß des qualitativen Einflusses der bestehenden Institutionenarrangements auf die Struktur und Entwicklung des entsprechenden Parteiensystems." (449)
Christoph Emminghaus (cem)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.222.62 Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Florian Grotz: Politische Institutionen und post-sozialistische Parteiensysteme in Ostmitteleuropa. Opladen: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/9333-politische-institutionen-und-post-sozialistische-parteiensysteme-in-ostmitteleuropa_14531, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14531 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA
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