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/ 18.06.2013
Werner Ruf (Hrsg.)

Politische Ökonomie der Gewalt. Staatszerfall und die Privatisierung von Gewalt und Krieg

Opladen: Leske + Budrich 2003 (Friedens- und Konfliktforschung 7); 388 S.; kart., 29,90 €; ISBN 3-8100-3747-8
Gewalt wird zunehmend privatisiert, da Staaten Sicherheit nicht mehr in vollem Umfang garantieren können („failed states") oder wollen - was beispielsweise zum Zuwachs von Sicherheitsunternehmen oder so genannten „gated cities" geführt hat. Der Sammelband erörtert den vor allem in Bezug auf die Gewaltanwendung fatalen Bedeutungsverlust der internationalen politischen Ordnung. Dabei soll der Blick über die behandelten Themen hinausgehen und es sollen Phänomene angesprochen werden, „deren einzelne Konsequenzen und vielfältige Zusammenspiele und Widersprüche in ihren weiteren Entwicklungen noch nicht klar sichtbar sind" (41). Die Autoren skizzieren den Stand des wissenschaftlichen Diskurses hinsichtlich der „Sicherheit", aber auch in Bezug auf die wirtschaftlichen und ordnungspolitischen Aspekte von Gewalt. Schließlich werden auch Lösungsmöglichkeiten für die gezeigten Problemfelder angedeutet. Ein umfangreicher Anhang mit einer Dokumentation zu privaten militärischen Unternehmen sowie Literaturangaben rundet den Band ab. Aus dem Inhalt: Einleitung: Werner Ruf: Politische Ökonomie der Gewalt. Staatszerfall und Privatisierung von Gewalt und Krieg (9-47) Sicherheit im Wandel Trutz von Trotha: Die präventive Sicherheitsordnung (51-75) Werner Ruf: Private Militärische Unternehmen (76-90) Ökonomien des Krieges Peter Lock: Kriegsökonomien und Schattenglobalisierung (93-123) Klaus Schlichte: Profiteure und Verlierer von Bürgerkriegen: Die soziale Ökonomie der Gewalt (124-143) Philippe Le Billon: Natürliche Ressourcen und die politische Ökonomie des Krieges (144-164) Wolf-Christian Paes: Die neue Ökonomie des Krieges (165-182) Rente - Ordnungspolitik - Staatszerfall Ernesto Kiza: Polit-ökonomische Wege zur Analyse von Staatszerfall: Die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien - ein Beispiel (185-216) Erich Weede: Verteilungskoalitionen, Rent-Seeking und ordnungspolitischer Verfall (217-234) Dario Azzellini: Kolumbien - 100 Jahre Krieg gegen die Bevölkerung (235-264) Auswege? Georg Elwert: Ansätze für die deutsche Afrika-Politik (267-280) Thomas Gebauer: Zwischen Befriedung und Eskalation. Zur Rolle von Hilfsorganisationen in Bürgerkriegsgebieten (281-290) William Reno: Gier gegen Groll: Nigeria (291-298) Peter Strutynski: Zum Verhältnis von Friedenswissenschaft und Friedensbewegung (299-313)
Florian Peter Kühn (KÜ)
Dr., M. P. S., wiss. Mitarbeiter, Institut für Internationale Politik, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 2.254.412.652.672.62 Empfohlene Zitierweise: Florian Peter Kühn, Rezension zu: Werner Ruf (Hrsg.): Politische Ökonomie der Gewalt. Opladen: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/18618-politische-oekonomie-der-gewalt_21588, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 21588 Rezension drucken
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