In der Forschung zu den Internationalen Beziehungen (IB) dominieren zunehmend so genannte konstruktivistische Ansätze. Die Arbeit bietet eine kritische Auseinandersetzung mit dem in diesem Bereich angesiedelten Spiralmodell nach Risse, Ropp und Sikkink. Dieses Modell unterstellt einen typischen Phasenablauf bei der Durchsetzung von Menschenrechten in Staaten. Es geht davon aus, dass der Druck von anderen (westlichen) Staaten und von NGOs auf der einen Seite und der Druck der jeweiligen nationalen Opposition auf der anderen Seite dazu führen, dass Menschenrechte letztlich dauerhafte Gültigkeit in einem Land erlangen. Dieses Modell kritisiert der Autor zunächst aus theoretischer Perspektive. Zum anderen zeigt auch die empirische Überprüfung des Konzeptes am Beispiel des seit Jahren durch Menschenrechtsverletzungen aufgefallenen Staates Algerien, dass es nur geringe Erklärungskraft für die konkrete Situation dieses Landes bietet. Inhaltsübersicht: I. Theoretische Konzeption: 1. Menschenrechte in der Internationalen Politik; 2. Normen und Außenpolitik in der IB-Forschung: Konstruktivistische Außenpolitiktheorie; 3. Theoretische Kritik des sozial-konstruktivistischen Spiralmodells. II. Empirischer Teil: Fallbeispiel Algerien: 4. Menschenrechte in Algerien; 5. Empirische Kritik am Spiralmodell: Strukturelle Hindernisse für dauerhaften Respekt der Menschenrechte in Algerien; 6. Dekonstruktion des konstruktivistischen Ansatzes?