Wie es der provokante Titel schon verrät, möchten sich Roland Haenselt, Siegfried Malzahn und Werner Pfau „argumentativ zwingend“ (X) gegen postmoderne Philosophien, die sie für viele Probleme im Bereich der sozialen Arbeit verantwortlich machen, aussprechen. In drei sehr ausführlichen Aufsätzen behandelt das Autorenteam nacheinander die pragmatische Kommunikationstheorie der Palo‑Alto‑Schule (Watzlawick), die soziologische Systemtheorie (Luhmann) und den radikalen Konstruktivismus. Haenselt, Malzahn und Pfau wollen die Modelle zunächst erklären, um im Anschluss daran Kritik an den jeweiligen zentralen Axiomen zu üben und darin enthaltene Widersprüche herauszukehren. Der hohe Anspruch aber, die Modelle durchaus im Ganzen widerlegen zu wollen, führt dazu, dass ab der ersten Seite mit sehr viel Verve Kritik geübt wird. Den kritisierten Modellen wird dabei kaum genug Raum gelassen, sich zumindest ansatzweise zu plausibilisieren. Der Aufsatz von Siegfried Malzahn über die Systemtheorie spiegelt das dann auch in seiner Form als Sammlung von „Glossen“ wider – eine Reihe von stattlichen 35, ironisch als „Randbemerkungen“ betitelten, teils fast persönlich geführten Polemiken gegen neuere Theorien und Begriffe der Soziologie. Werner Pfau geht im letzten, kürzesten Aufsatz demgegenüber wieder eher einen Dialog mit dem kritisierten Konstruktivismus ein. Von dem eingangs versprochenen Problembezug – der Indifferenz und Machtlosigkeit von Studierenden der sozialen Arbeit angesichts diversifizierter Ansprüche der Klientel und einer verunsichernden Philosophie im Hintergrund – ist allerdings zum Ende des Bandes keine Rede mehr. Der Stil bleibt durchgehend unnachgiebig bis bestimmend – und wenn ein kritisiertes Argument gleichzeitig als „ein Widerspruch, eine Tautologie und ein Zirkel“ (254) bezeichnet wird, könnte sich den Lesern der Eindruck einer äußerst dogmatisch geführten Auseinandersetzung aufdrängen.