1992 beschloß die internationale "Konferenz für Umwelt und Entwicklung" in Rio de Janeiro das Aktionsprogramm "Agenda 21" als politische Absichtserklärung und Zielsetzung für das nächste Jahrhundert. Die in diesem Band versammelten Berichte verstehen sich als Versuch, die Inhalte der "Agenda 21" in regionalpolitische Handlungsschritte bzw. -vorgaben umzusetzen. Der Herausgeber "Eine Welt Netzwerk Hamburg e. V." ist Dachverband für derzeit 70 entwicklungspolitische Vereinigungen und Initiativen in Hamburg. Am Beispiel der Hansestadt - hier begann 1996 ein öffentlicher Diskussionsprozeß, aus dem die vorliegende Darstellung hervorgegangen ist - wird kritisiert, wie die "Agenda" in ein Instrument der Standortsicherung umgewidmet werde. Die Autoren fordern in ihren Beiträgen demgegenüber einen stärkeren Nord-Süd-Bezug der Hamburger Umwelt- und Entwicklungspolitik und eine "nachhaltige Entwicklung weltweit". Ihre Analysen befassen sich vorwiegend mit fünf Politikfeldern: der Handelsmetropole Hamburg, der Situation von Ausländerinnen und Ausländern in der Hansestadt, dem Kultur- und Bildungssektor, der akademischen Nord-Süd-Forschung sowie der Entwicklungszusammenarbeit durch lokale Institutionen staatlicher und nicht-staatlicher Art. In den Kapiteln werden dazu, jeweils nach einer kurzen analytischen Einführung, Beispiele aus Projekten der Mitgliedsgruppen des "Eine Welt Netzwerks" vorgestellt. Das Schlußkapitel formuliert grundsätzliche und konkrete Forderungen an Politik und Verwaltung.