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/ 03.09.2015
Klaus-Dieter Altmeppen / Patrick Donges / Matthias Künzler / Manuel Puppis / Ulrike Röttger / Hartmut Wessler (Hrsg.)

Soziale Ordnung durch Kommunikation?

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2015 (Medienstrukturen 5); 226 S.; 39,- €; ISBN 978-3-8487-0514-6
Zwar ist der Titel des Sammelbandes mit einem Fragezeichen versehen – aber in den meisten Beiträgen wird ein funktionaler Zusammenhang von Medien und sozialer Ordnung zugrunde gelegt. Allerdings hat der hier verwendete Begriff sozialer Ordnung nicht in erster Linie normative, sondern analytisch‑deskriptive Bedeutung, er bezieht sich auf die öffentlichkeitswirksame Strukturierung von Themen und deren gesellschaftsweite kommunikative Anschlussfähigkeit. Dabei nehmen auch die Publizistik‑ und Kommunikationswissenschaftler_innen den Wandel der Kommunikationsstrukturen – vor allem in der Abfolge von Privatisierung, Kommerzialisierung und Digitalisierung – als einen Prozess wahr, der weder von der Politik noch von medialen oder ökonomischen Akteuren gesteuert werden kann. Die Autor_innen diskutieren die Leistungen und Wirkungen von Medien anhand von vier Themen. Eingangs stellt Otfried Jarren Medieninstitutionen als Ordnungsgaranten dar, die durch ihre Synchronisations‑ und Selektionsfunktion der Sozialregulation der Gesellschaft dienen. Im zweiten Abschnitt wird sich mit Fragen der Mediensysteme (Print‑ und elektronische Medien), der rechtlichen Regulierung des Mediensektors und den Effekten einer Aufmerksamkeitsökonomie auseinandergesetzt. Eher kritische Perspektiven werden von den Autor_innen verfolgt, die die Kommunikationsformen in und durch Organisationen aufgreifen. Das betrifft die Strategien spezialisierter Öffentlichkeitsorganisationen (Hans‑Jürgen Arlt), die Steuerung von Universitäten durch indikatorenfixierte Output‑Kontrolle (Margit Osterloh) und eine unter zeitdiagnostischen Aspekten außerordentlich anregende Diskussion der zunehmenden Ökonomisierung des Journalismus (Uwe Schimank/Ute Volkmann). Im vierten Themenblock werden Mediennutzung und ‑wirkungen behandelt, dabei werden die kommunikativen Vermittlungsleistungen teils unter legitimatorischen (Ulrich Sarcinelli), teils hinsichtlich des Autonomieanspruchs der Medien problematisiert (Hans Mathias Kepplinger). Der Sammelband ist aus einem Kolloquium hervorgegangen, das die Universität Zürich im November 2013 aus Anlass des 60. Geburtstags von Otfried Jarren veranstaltet hat.
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Rubrizierung: 2.222.25.42 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Klaus-Dieter Altmeppen / Patrick Donges / Matthias Künzler / Manuel Puppis / Ulrike Röttger / Hartmut Wessler (Hrsg.): Soziale Ordnung durch Kommunikation? Baden-Baden: 2015, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/38814-soziale-ordnung-durch-kommunikation_46925, veröffentlicht am 03.09.2015. Buch-Nr.: 46925 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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