Auch wenn es einen weltweiten Konsens darüber geben mag, dass Kinder in geschützter Umgebung aufwachsen sollen, zur Schule gehen und sich frei entfalten können, so befindet sich nahezu jedes zweite Kind in einer von Armut, Krieg oder Aids bedrohten Lebenssituation. Der Jahresbericht für 2005, der 15 Jahre nach der Verabschiedung der UN-Kinderechtskonvention erschienen ist, soll diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit deutlich machen. Nach einer kurzen Einführung zur Definition von Kindheit und der Entwicklung der Kinderrechte widmen sich die weiteren Kapitel den drei zentralen lebensbedrohenden Faktoren Armut, bewaffnete Konflikte und Aids. Diese haben zwischenzeitlich erzielte Fortschritte bei der Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern vielfach wieder zunichte gemacht und zudem bestehe die Gefahr, dass sie sich von Generation zu Generation fortsetzen. Im zweiten Teil finden sich Kurzbeiträge über Perspektiven und einzelne Projekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen sowie über die besondere Problematik der Rekrutierung von Mädchen als Kindersoldaten. Ein umfangreicher Karten- und Statistikteil rundet den Band ab. Der Bericht versteht sich als Appell, für die Verwirklichung einer geschützten Kindheit einzutreten. Die „notwendigen Ressourcen [...] sind vorhanden. [...] Was fehlt, ist der politische Wille, die gegebenen Versprechen einzulösen.“ (99)