Frankreich und Deutschland gehören beide zum Typ des korporatistisch-konservativen Wohlfahrtsstaates; dennoch unterscheiden sich die Strukturen der gesetzlichen Rentenversicherung erheblich. Ein wesentlicher Unterschied zu dem dominant auf die Erwerbsarbeit bezogenen deutschen Modell liegt in der eigenständigen Absicherung der Familienarbeit durch die französischen Familienkassen. Zudem ist das französische System organisational stärker ausdifferenziert als das deutsche. Die Arbeit vergleicht beide Systeme und schließt damit zugleich eine Lücke in der ansonsten überwiegend auf die skandinavischen und angelsächsischen Länder konzentrierten Forschung. Auch wenn die Rentenhöhen der französischen Rentnerinnen und Rentner ebenfalls unterschiedlich sind, so das Fazit, bietet das französische Modell doch einige Ansatzpunkte auch für Reformen in Deutschland. Zudem ermöglicht die in Frankreich wesentlich bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie kontinuierlichere Berufsbiografien und dies wirke sich ebenfalls positiv auf die Rentenhöhe der Frauen aus. Inhaltsübersicht: I. Die Architektur der Alterssicherung im deutsch-französischen Vergleich; II. Alterssicherung in Frankreich; III. Frankreich: Frauenrenten - Männerrenten; IV. Französische Alterssicherung im Reformprozess; V. Alterssicherung von Frauen in Deutschland; VI. Gender-bias in den Rentenhöhen; VII. Rentenreform 2001 (Riester-Reform): Mehr oder weniger Geschlechtergleichheit?; VIII. Deutsch-französischer Strukturvergleich der Frauenalterssicherung im kulturellen Kontext.