Diss. Kassel; Gutachter: H. Brinckmann, K. Grimmer. - Im Rahmen der Verwaltungsreformen nimmt auch die an privatwirtschaftliche Strukturen angelehnte Dezentralisierung einen wichtigen Stellenwert ein, weil man sich davon Effizienzvorteile und Kosteneinsparungen verspricht. Weniger in den Blick geraten ist dabei jedoch, dass es dadurch möglicherweise auch zu einem Auseinanderfallen und zu einem geringeren Zusammenhalt sowohl auf Arbeitnehmer- als auch auf Arbeitgeberseite kommen kann, mit weitreichenden Folgen u. a. für die Legitimität der behördlichen Arbeit. Die auf umfangreichen Experteninterviews und verschiedenen Städte-Fallstudien basierende qualitative Studie bestätigt im Ergebnis, dass eine solche Erosion des Zusammenhalts tatsächlich feststellbar ist; sie zeigt jedoch zugleich, dass die neuen Strukturen auch die Chancen für effizientere Kommunikation und Kooperation beinhalten. Aus dem Inhalt: 3. "Konzern"-Strukturen als Ergebnis von Deregulierung; 4. Die Formen der Mitbestimmung; 5. Der "Konzern Stadt" und seine arbeitspolitischen Wirkungen - Ergebnisse einer repräsentativen Befragung; 6. Die Entstehung des "Konzerns Stadt"; 7. Die veränderten internen Beziehungen auf den Seiten der Arbeitgeber; 8. Arbeitnehmersolidarität zwischen Erosionsgefahr und Effizienzpotential; 9. Die Rolle der Gewerkschaften und der Arbeitgeberverbände; 10. Chancen und Risiken der organisatorischen Dezentralisierung für die Arbeitspolitik im "Konzern Stadt".