Soziale Marktwirtschaft und Neoliberalismus sind zwei im politischen Raum häufig gebrauchte Begriffe. Während die soziale Marktwirtschaft noch weitgehend positiv besetzt ist und Erinnerungen an das Wirtschaftswunder der 50er-Jahre hevorruft, wird Neoliberalismus häufig mit Verantwortungslosigkeit und stereotyper Kälte verbunden. Horn sieht darin ein Missverständnis. Sie beschreibt, wie Neoliberalismus und Ordoliberalismus in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts als Gegenentwurf zum „Laisser-faire" entstanden und wie sich darauf aufbauend das Konzept der sozialen Marktwirtschaft und die deutsche Wirtschaftsverfassung entwickelten. Die Autorin stellt wichtige wirtschaftsliberale Vertreter sowie Vordenker vor und erklärt grundlegende Begriffe. Bei der Darstellung des Neoliberalismus orientiert sie sich an den ordnungspolitischen Prinzipien von Walter Eucken. Horn zeigt auf, warum aktuelle politische Entwicklungen wie etwa die Einführung von Mindestlöhnen aus ihrer Perspektive eine Gefahr für die soziale Marktwirtschaft darstellen würde. Das Buch endet mit einem engagierten Appell, dass die Welt im Sinne der frühen Neoliberalen neoliberaler werden sollte. Das Buch vermittelt insgesamt einen informativen Überblick über Wesen und Geschichte von sozialer Marktwirtschaft bzw. Neoliberalismus. Wer einen Crash-Kurs in Ordnungspolitik sucht, wird sich über das leicht lesbare und klar strukturierte Buch freuen.