Angesichts des Reformdrucks, der auf dem sozialstaatlichen Arrangement lastet, und der Umstrukturierung des Beschäftigungssystems befindet sich der Bereich der Sozialarbeit im Spannungsfeld einer doppelten Herausforderung. Denn einerseits sind die sozialen Dienste durch Deregulierung, Ökonomisierung und Privatisierung einer zunehmenden Vermarktlichung gleichermaßen ihrer Leistungen wie ihrer Beziehungen zu den Klienten ausgesetzt. Andererseits erzeugen die durch Flexibilisierung, Prekarisierung von Beschäftigungsverhältnissen und Arbeitsplatzverlagerung gekennzeichneten Umbrüche in der Arbeitsgesellschaft neue soziale Risiken in Gestalt von Verarmung und Ausgrenzung, für deren nachhaltige Bekämpfung einstweilen noch die Strategien fehlen. Vor diesem Hintergrund diskutieren die Autorinnen und Autoren Ansatzpunkte und politische Orientierungen einer sozialen Arbeit „im Übergang zum digitalen Kapitalismus“ (19). Entsprechend der Konzeption der Reihe werden aktuelle sozialpädagogische Themen aufgegriffen, die, ohne „wissenschaftliche Standards zu unterlaufen“, „in einer zugänglichen, leicht verständlichen Sprache“ (5) dargestellt werden. Aus dem Inhalt: Karin Bock / Werner Thole: Sozialstaat im Wandel. Einleitung. Soziale Arbeit zwischen paradoxer Individualisierung und „erschöpfter“ Utopie (9-20) Margherita Zander: Zukunft der Sozialpolitik im neuen Jahrtausend (23-43) Michael Galuske: Auf dem Weg in das „zweite sozialpädagogische Jahrhundert“? Anmerkungen zur Zukunft Sozialer Arbeit in der flexiblen Arbeitsgesellschaft (45-71) Rolf Schwendter: Gleichheit und Gerechtigkeit im Sozialstaat (73-86) Rosemarie Nave-Herz: Veränderte familiale Bedingungen des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen in Gegenwart und Zukunft (87-98) Wolfgang Schröer: Soziale Arbeit im Übergang zum digitalen Kapitalismus. Ein Rückblick ins 20. Jahrhundert und eine Aufforderung für die Gegenwart (101-114)