Die empirische Arbeit gibt einen Überblick über die Lebenssituation und -perspektiven sowie die soziale Einbindung und Arbeitsmarktintegration von tamilischen Migranten in der Bundesrepublik, die zumeist dem Bürgerkrieg in ihrem Heimatland entflohen sind. Vorangestellt wurde ein soziodemografischer Überblick über diese Bevölkerungsgruppe, über die rechtlichen Rahmenbedingungen ihres Aufenthaltes sowie eine knappe Zusammenfassung der sozialwissenschaftlichen Diskussion zum Thema Integration. Datengrundlage waren 28 qualitative Interviews mit Tamilen sowie acht Experteninterviews. Mit dieser Arbeit soll die Lebenssituation von solchen Migranten exemplarisch untersucht werden, die im Gegensatz zu den Arbeitsmigranten der 60er- und 70er-Jahre aufgrund von politischen Konflikten auswanderten. Dabei wird u. a. deutlich, dass die Tamilen, im Gegensatz beispielsweise zu den hier lebenden Türken, in geringerem Ausmaß auf eine innerethnische Infrastruktur zurückgreifen können, was u. a. auch auf ihre wesentlich kleinere Anzahl zurückzuführen sei. In die Bundesrepublik wanderten zudem insbesondere Tamilen der Mittelschicht ein, die zumeist erwerbstätig seien. Allerdings seien sie häufig auf schlecht bezahlte, ungelernte Tätigkeiten angewiesen. Doch bereits die zweite Generation, so die optimistische Einschätzung der Autoren, verfüge über hervorragende Deutschkenntnisse und sei in hohem Maße in die hiesige Gesellschaft integriert.